Pakt der Rache

Mit Nicolas Cage und Guy Pearce in einem Film dachte ich, dass PAKT DER RACHE gar kein schlechter Film werden könnte. Regisseur Roger Donaldson hat aber mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen: die Geschichte selbst ist ein wenig zu konstruiert, um zu überzeugen. Spannung bietet der Film nichtsdestotrotz, und schauspielerisch wird hier einiges geboten. Aber die Geschichte ist einfach nicht immer in sich stimmig. Schade, denn die Ausgangslage ist wirklich gut.
Will Gerard (Nicolas Cage) ist Lehrer. Er führt ein einfaches, aber glückliches Leben mit seiner Frau Laura (January Jones). Die beiden sind zufrieden mit dem, was sie haben, lieben sich und haben ein geordnetes Leben. Das wird aber jäh aus den Fugen gerissen, als eines Abends Laura Opfer einer Vergewaltigung wird, bei der sie zudem brutal zusammengeschlagen wird.
Während Will verzweifelt im Krankenhaus sitzt, um seiner Frau beistehen zu können, wird er von einem Mann angesprochen, der sich als Simon (Guy Pearce) ausgibt. Er erklärt Will, dass er die Sache klären könnte, den Täter ausfindig machen und ihm seiner gerechten Strafe zuführen könnte, wenn Will sich als Gegenleistung dazu bereit erklären würde, Simon bei Gelegenheit einen Gefallen zu erweisen, nichts großes, einfach nur ein Botendienst. Nach anfänglichem Zögern sagt Will ja.
Der eigentliche Schock kommt nur wenige Tage später, als ihm Fotos zugespielt werden vom Leichnam des Vergewaltigers, und als Beweis, dass es der richtige Mann sei, wird eine Kette beigefügt, die Wills Frau gehörte und vom Täter als Souvenir entwendet wurde…
Der Tag kommt, an dem Will nun seinen Gefallen einlösen soll. Zunächst beschränkt sich dies auf eine Beschattungsaufgabe, doch wenig später erhält er den Auftrag, einen Mann zu ermorden, der angeblich ein Kinderschänder ist, und wenn er nicht mitspielen würde, hätte das ernste Folgen für ihn und seine Frau…

Wie bereits erwähnt: rein handwerklich ist PAKT DER RACHE gut gelungen. Alle Schauspieler tun ihr Bestes, Bild und Ton wissen zu überzeugen, es gibt einen in sich stimmigen Spannungsbogen mit mehreren kleinen Highlights im Verlauf des Films. Lediglich die Geschichte selbst ist etwas weit hergeholt, etwas zu konstruiert, und etwas zu sehr einer Verschwörungstheorie entsprungen. Eine Organisation, die Selbstjustiz übt, kann man sich vielleicht noch vorstellen, aber dass quasi jeder dritte auf der Straße direkt darin verwickelt ist? Dass man nicht mehr weiß, wem man überhaupt noch trauen darf? Dass sich so etwas durchaus in die obersten Kreise verzweigen kann, mag ja noch glaubwürdig sein, aber das Ausmaß der Sache ist etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen, genauso wie die Bereitschaft der Leute, bei so etwas mitzuspielen.

PAKT DER RACHE hat mich gut unterhalten, ein wirklich meisterhafter Thriller ist es aber leider nicht geworden. Wer auf Nicolas Cage und/oder Guy Pearce steht, wird hiermit aber sicherlich ohne jeden Zweifel ebenfalls seinen Spaß haben.