Dragonbound: 10: Herzen aus Finsternis

Da ist sie nun, die letzte Folge DRAGONBOUND. Um ein wirklich fulminantes Finale hinzulegen, spendiert man der Serie sogar eine Doppel-CD. Aber was genau soll eigentlich jetzt noch auf zwei CDs passieren? Der Drachenbund ist besiegelt, Goors Armee geschlagen, Goor selbst besiegt, Faedrak gerettet, Leas Amulett funktioniert wieder und sie kann theoretisch nach Hause reisen. Erwarten uns also zwei volle CDs mit schmalzigen Liebesbekenntnissen zwischen Lea und Telon, bei denen Lea immer wieder unterstreicht, wie schwer ihr der Abschied fällt?
Wir können euch beruhigen, ganz so schlimm fällt unser abschließendes Urteil dann doch nicht aus, denn DRAGONBOUND wäre nicht die Serie, die wir kennen gelernt haben, wenn sie uns nicht noch eine Überraschung offenbaren würde. So gestaltet sich die Rückreise aus Liluell nach Norland bereits als abenteuerlich, als die Reisegruppe von einer Seeschlange angegriffen wird. Nur durch das beherzte Eingreifen der Drachen kann das Untier aus den Tiefen des Meeres besiegt werden…
Auch, wenn dies keiner Lea wissen lassen will, aber allgemein besteht Zweifel daran, ob sich die Prophezeiung nicht doch noch vollständig erfüllen wird und Lea entsprechend sterben muss…
In Norland angekommen, beginnt das, was wir als Abschiedszeremonie befürchtet haben, wird aber jäh durch das Auftauchen von Sandrina unterbrochen, und Lea muss erneut um ihr Leben fürchten, nur: dieses Mal steht ihr niemand zur Seite, der sie retten könnte…
Aber auch das letzte entscheidende Zusammentreffen zwischen Sandrina und Lea ist nicht die letzte Hürde, die Lea nehmen muss, um nach Hause zu gelangen, jedoch wollen wir an dieser Stelle nicht noch mehr verraten.
‚Herzen aus Finsternis‘ ist sicherlich ehrlicher Weise gespickt mit kitschigen Klischees, und wem die Liebesgeschichte um Lea und Telon eigentlich egal ist, der wird sich bestimmt an der einen oder anderen Stelle wünschen, die Handlung wäre auch hier auf die Laufzeit von einer CD gestrafft worden, aber insgesamt bleibt die Serie ihrem Stil treu.
Zum Ende der ersten Staffel von DRAGONBOUND bleibt zu sagen, dass man erfreut sagen kann, dass es den Machern Martin Sabel und Peter Lerf gelungen ist, eine Abschlussfolge zu erschaffen, die einerseits als wirklicher Endpunkt betrachtet werden kann, andererseits aber auch durchaus noch Optionen offen hält, mit einer zweiten Staffel an die Handlung anzuschließen.
Wir würde uns freuen, wenn es in absehbarer Zeit wieder auf Reisen nach Chelandra gehen würde, denn DRAGONBOUND hat uns wirklich von der ersten bis zur letzten Folge gut unterhalten können. Wer auf Fantasy-Hörspiele steht, kann hier gefahrlos zugreifen, sollte sich aber definitiv die gesamte Reise von Lea und ihren Freunden gönnen, und nicht erst irgendwo in der Mitte oder gar am Schluss einsteigen, da die Handlung strikt aufeinander aufbaut.