Faith van Helsing: 36: Das Grauen von Dartmoor

‚Das Grauen von Dartmoor‘ beschäftigt FAITH VAN HELSING gleich an mehreren Fronten. Nachdem sie Informationen erhalten hat, dass mehrere Leute spurlos verschwunden sind und eine Frau ermordet wurde, begibt sie sich zusammen mit Raven, Elaine, Delia, Melvin und Daniel zum Blutsee, um dort den sonderbaren Vorkommnissen auf den Grund zu gehen. Dass sie alle schon sehr bald in tödlicher Gefahr schweben werden, ist ihnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst…
In der Umgebung des Blutsees trennt sich die Gruppe, eine Hälfte begibt sich direkt zum See, während die anderen noch in der Gegend weitersuchen. Dort treffen die Freunde auf Volker Kappus, der das Verschwinden seines Bruders auf eigene Faust zu klären versuchte und dabei von Zombies überfallen wurde. Elaine, Daniel und Raven werden von einem Gnom angegriffen, der bei näherer Betrachtung aber gar nicht so ungefährlich zu sein scheint, wie sie anfangs glauben. Faith, Melvin und Delia werden kurz darauf von einer riesigen, wilden Bestie attakiert. Ein großer, wolfsähnlicher Hund mit leuchtenden Augen springt sie an, und selbst mit vereinten Kräften gelingt es ihnen nicht, das Biest zu bezwingen…
Um nicht allzu viele Ähnlichkeiten mit dem Hund von Baskerville aufkommen zu lassen (wobei diese Parallelen durchaus bewusst gezogen werden und auch namentlich so genannt werden), hat man hier noch weitere Wesen in die Geschichte eingebunden. Dabei hat man das Gefühl, dass die Geschichte ab einem gewissen Zeitpunkt einfach etwas zu überfrachtet ist. Natürlich macht dies die bedrohliche Situation für Faith van Helsing und ihre Freunde deutlich, aber das hätte man sicherlich auch mit weniger Masse, dafür mehr Details bei den anderen Angreifern hinbekommen. Frei nach dem Motto „viel hilft viel“ kommt hier quasi noch ein Gegner und noch ein Gegner und noch ein Gegner. Im Endeffekt hilft dann doch wieder Kollege Zufall…
Die Vorgeschichte vom Blutsee ist der Schlüssel zu diesem Abenteuer, doch wir wollen nicht alles vorweg nehmen. Zudem bietet auch diese Folge wieder spannende Entwicklungen in der Dreiecks-Beziehung zwischen Faith, Daniel und Raven, mit interessanten, explosiven Erkenntnissen am Schluss.
Abgesehen von diesem inhaltlichen Informationsüberfluss setzt auch die Produktion auf eine bombastische Inszenierung. Dass bei FAITH VAN HELSING eigentlich nur Topsprecher engagiert werden, sollte inzwischen bekannt sein, und auch die musikalische Untermalung sowie die Geräuschkulissen erzeugen eine unglaublich spannende, dichte Atmosphäre. FAITH VAN HELSING agiert deutlich stärker auf der Action-Seite, als es die übrigen Horror-Serien (abgesehen vielleicht von Label-Kollege Larry Brent) tun. Kann man sich sehr gut anhören, aber durch die vielen Gegner und die sich daraus ergebende Hektik hat man leider eine große Chance verpasst, ‚Das Grauen von Dartmoor‘ zu einem der besten Hörspiele der Serie zu machen…