REC 3 GENESIS spielt inhaltlich vor den ersten beiden Teilen. Ein Rückblick auf die Vorgeschichte gestaltet sich allerdings als eher nur mittelmäßig unterhaltsames Vergnügen. Zu stark wird hier versucht, der ganzen Geschichte einen Comedy-Charakter aufzudrücken, der sehr stark an Braindead erinnert, dabei aber zu keiner Zeit dessen Klasse erreicht. Die Geschichte ist zudem schrecklich uninspiriert und absehbar. Willkommen auf der Hochzeit von Koldo und Clara.
Koldo und Clara sind ein hübsches Pärchen. Natürlich lieben sie sich über alles. Und sie wollen an dem Tag, den wir mit ihnen verbringen dürfen, heiraten. Zu dumm nur, dass Koldos Onkel zuvor von einem Hund gebissen wurde und nun infiziert ist. Das weiß er zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. Allzu lange soll das auf Homevideo gemachte Anfangsgeplänkel aber nicht dauern, denn irgendwann im Laufe des Abends fällt der liebe Onkel von der Balustrade, und nach anfänglichem Schock der Gäste, die ihn natürlich umringen, fällt er dann über die nächstbesten Anverwandten her.
Wie auf Befehl springen in diesem Moment weitere Zombies (woher auch immer sie gerade kommen) durch Fenster in den Saal und richten ein heilloses Durcheinander an. Mehreren Leuten gelingt die Flucht in unterschiedliche Räume, Koldo und Clara sind voneinander getrennt und wissen jeweils nicht, ob der andere wohl auch überlebt hat.
Auf unterschiedlichste Art und Weise erwehren sich die Gruppen nun ihrer Haut. Koldo, der in einer Kapelle Zuflucht sucht, hört durch die Lautsprecher, dass Clara noch lebt. Sie teilt ihm zudem mit, dass sie ein Kind bekommen. Er bedient sich am Reliquienschrein und geht in voller Rüstung mit Schild und Streitkolben bewaffnet los, um Clara zu retten…
Regisseur Paco Plaza schafft es leider weder, den Horror der ersten beiden Teile einzufangen, noch den Humor seiner Produktion pointiert zu setzen. Schwarzhumoristisch ist das Gesehene zwar, aber leider auch sehr stereotyp und vorhersehbar. Der Pseudo-Dokumentations-Stil des Films wird nach einer Viertelstunde über den Haufen geworfen, ab hier hat scheinbar niemand auf der Hochzeitsgesellschaft mehr Interesse gehabt, das Zombiegeschehen auf Band festzuhalten, und damit man auch getrennte Plots verfolgen kann, wäre hier auch schwer geworden, wo denn plötzlich eine zweite (bzw. dritte) Handkamera herkäme. Wiedererkennungswert ist am Anfang also gegeben, aber das war es dann auch, denn für nicht mehr und nicht weniger mussten diese Bilder herhalten. Sobald die Action beginnt, ist Schluss damit. REC 3 GENESIS begeistert nur bedingt, aber Fans der ersten zwei Teile sowie Splatterfans generell werden sicherlich noch auf ihre Kosten kommen. Wer etwas mehr Story erwartet als nur „Untote müssen vernichtet werden“, der ist hier falsch aufgehoben.