John Sinclair: 80: Sieben Siegel der Magie

Da ist sie nun: die Kreuz-Trilogie. Mit Folge 80 ‚Sieben Siegel der Magie‘ startet die Serie JOHN SINCLAIR den Dreiteiler. Wie so oft ist es bei Mehrteilern enorm schwierig, die Qualität der einzelnen Folgen separat zu betrachten, denn um eine spannende Geschichte erzählen zu können, muss diese sich erst einmal nach und nach anbahnen. Da man die Leute aber ködern will, am Ball zu bleiben, müssen die Einzelteile aber auch ein gewisses Maß an Spannung erzeugen, kleinere Höhepunkte haben oder Informationsbrocken fallen zu lassen, die dann später wieder aufgegriffen werden wollen…
Um eine Geschichte aus mehreren Handlungssträngen zu weben, sind auch regelmäßige Schauplatz- und ggf. auch Zeitwechsel üblich. JOHN SINCLAIR zieht hier sämtliche Register, was zwar einerseits unglaublich spannend ist, aber gerade am Anfang ein wenig verwirrt, wenn man den Gesamtzusammenhang noch nicht kennt. Was erwartet euch also in „Sieben Siegel der Magie“?
In Sumer wird der Fund von sieben Tontafeln in den Ruinen des Turms zu Babel erfreut einer unbekannten Auftraggeberin mitgeteilt. Diese vernichtet die meisten der Tafeln und erschießt ihre Handlanger mit einer Maschinenpistole (und wer sich halbwegs auskennt, weiß, dass es sich hierbei um Lady X handeln muss).
Eine dieser Tontafeln landet schließlich über Umwege bei Lady Sarah Goldwyn, doch noch während sie sich die Tafel anschaut, wird sie gestört: Jane Collins taucht urplötzlich auf und will sich die Tafel aneignen. Lady Sarah kann aber noch einen Hilferuf an den Yard absetzen, und kurz darauf erscheint Suko und flieht mit ihr vor der wild gewordenen Hexe.
John untersucht unterdes den Tatort eines Mordes auf einem Friedhof, wo eine geköpfte Leiche gefunden wurde. Den Spuren folgend, macht er eine überraschende Entdeckung und stößt auf einen neuen Widersacher…
Ein fulminanter Anfang, der durchaus Lust auf mehr macht, ist gelungen. Wenn es die Absicht gewesen ist, den Zuhörer erst einmal mit Informationen zu überladen, damit er durch die Flut an Neuigkeiten nicht in der Lage ist, alles in einen schlüssigen Zusammenhang zu bringen, so ist auch das gelungen. Es macht unglaublich viel Spaß, sich ‚Sieben Siegel der Magie‘ anzuhören, allerdings ergeben die einzelnen Handlungsstränge herausgerissen aus dem Kontext der nächsten zwei Folgen nur bedingt einen Sinn. Insofern bleibt als Fazit zu sagen, dass die Kreuz-Trilogie unbedingt zusammen gekauft und auch möglichst an einem Stück gehört werden sollte, denn sonst sitzt man auf heißen Kohlen…
Müssen wir noch etwas über die Produktion sagen? Man hat sich im Hause Sinclair auf einen Qualitätsstandard eingeschossen, der sicherlich in vielen Bereichen als Messlatte dienen kann. Effekte, musikalische Untermalung, Sprecher, Schnitt, hier passt einfach alles. Wer das Haar in der Suppe sucht, kann sich jetzt gerne auf die Abweichungen zum Original-Roman oder der Tonstudio-Braun-Fassung stürzen. Wir verzichten darauf, denn Dennis Ehrhardt hat gar nicht den Anspruch an sich gestellt, ein möglichst originalgetreues Hörspiel zu machen, wohl aber den Anspruch, ein spannendes Hörspiel, und das ist gelungen.