Point Whitmark: 31: Das Kabinett

Tadaaaa! Die „verbotene Folge“ hat nach einem langen Rechtsstreit nun doch das Licht der Welt erblicken dürfen. Irgendwie sind sich das bis dahin ausführende Label Folgenreich und Produzent Volker Sassenberg doch einig geworden, das Ergebnis sehen wir nicht nur in diesem Release, sondern auch in der Fortführung vieler bereits totgeglaubter Sassenberg-Serien, und manche ruhen immer noch… Folgenreich darf nun also ihre letzte POINT WHITMARK-Folge veröffentlichen, die den Titel ‚Das Kabinett‘ trägt. Und wir wollen mal so viel vorweg nehmen: das lange Warten hat sich gelohnt!
Tom, Derek und Jay wollen eine Reportage senden, in der sie die umliegenden Jugendherbergen testen. In den Ferien wollen sie nun von Ort zu Ort pendeln, und sich parallel an die Aufnahmen machen. Doch soweit soll es gar nicht erst kommen, denn schon an ihrem ersten Unterbringungsort wird ihr Plan kräftig durcheinandergewirbelt.
Im Haylan House arbeitete vor einiger Zeit Gregory Strout, ein ehrgeiziger, leider etwas verrückter Wissenschaftler, der ähnlich dem Professor Frankenstein die irrwitzige Idee hatte, mittels hoher Stromzahlen Totes wieder lebendig zu machen, und so experimentierte er mit Leichen in seinem Labor… Doch der Geist von Strout geht angeblich immer noch um, und auch die elektrischen Leitungen, die sein altes Labor befeuerten, scheinen noch unter Last zu stehen… Leute bekommen aus unerklärlichen Gründen Stromschläge, Gummisohlen schmelzen auf dem Kupferfußboden, der Pool erhitzt sich bis ins unerträgliche. Und dann diese Gestalt am Fenster, die eindeutig mit blutverschmiertem Kittel und Mundschutz zu sehen war. Bei ihren Untersuchungen stoßen die drei Jungen auf menschliche Knochen in einem nahen Waldstück, doch da sie nicht an Geister glauben, muss da irgendetwas anderes im Busch sein…
„Das Kabinett“ ist wirklich eine ziemlich spannende Story, die irgendwo zwischen „Hostel“ und „Frankenstein“ wildert, dabei aber selbstverständlich an keinem Punkt zu einem Horrorspektakel entartet. Nichtsdestotrotz zwingen sich immer mal wieder Bilder aus diesen bekannten Vorlagen auf, die man irgendwie in die Geschichte hineininterpretieren möchte, und für ein Jugendhörspiel ist das auch ansonsten schon recht harter Tobak, der da als Kopfkino präsentiert wird. Wieder einmal wünscht man sich, dass auch für Hörspiele eine Altersempfehlung Pflicht wäre. Wer „Das Kabinett“ mit früheren Folgen der Serie vergleicht, wird feststellen, dass hier scheinbar völlig unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden sollten… Sprecherseitig ist hier alles wie immer beim Alten, das gesamte Produktionsniveau liegt auf einem gewohnt hohen Level.
Eine bessere Folge hätte sich Folgenreich unserer Meinung nach nicht als Abschluss wünschen dürfen, denn „Das Kabinett“ ist eine der stärksten POINT WHITMARK–Folgen, die wir kennen…