The Philly Kid

the_philly_kidTHE PHILLY KID ist einer dieser Filme, bei denen man nicht nur das Gefühl hat, man hätte sie schon einmal gesehen, sondern bei dem man sogar sagen kann, in welchem Zusammenhang einem die ganzen Ideen nur allzu bekannt vorkommen. Ich empfinde das in diesem Fall allerdings weniger als „Abkupfern“ (denn so viele Möglichkeiten, warum jemand in den Ring steigt und wer oder was ihn motiviert, gibt es nun einmal nicht), sondern vielmehr als eine Art ehrfürchtige Verbeugung vor z.B. einem Klassiker wie Rocky. Dazu kommen dann noch ein paar Elemente von Con Air, Braveheart und dem einen oder anderen weiteren Streifen, und fertig ist die Survivor-Geschichte um Hauptdarsteller Wes Chatham. Achso, grundsätzlich ist THE PHILLY KID ein Mixed Martial Arts-Film, das sollte man vielleicht auch noch im Vorfeld erwähnt haben.
Als einer seiner Freunde überfallen und bedroht wird, greift Dillon (Wes Chatham) ein. Er ist ein hoffnungsvoller Ringer, und somit ist es für ihn ein leichtes, den Angreifer zu besiegen. Leider landen die beiden unglücklich auf dem Asphalt, und der Angreifer stirbt sofort, was seine Kollegen zur Flucht treibt. In diesem Moment taucht die Polizei auf, und sieht die Situation entsprechend völlig umgekehrt. Als dann auch noch aus der Situation heraus ein Schuss fällt und einen der Polizisten tödlich trifft, muss Dillon als Sündenbock herhalten und wird für mehrere Jahre ins Gefängnis gesteckt.
Jahre später, Dillon ist gerade aus dem Gefängnis gekommen, ist einer seiner alten Freunde in argen Nöten. Er hat hohe Schulden bei Wetten auf Ultimate Fighting-Kämpfe gemacht, und nun wollen die Kredithaie ihr Geld zurück, oder er muss dafür mit seinem Leben bezahlen. Es gelingt ihm, Dillon dazu zu überreden, für ihn in den Ring zu steigen und Kämpfe zu gewinnen…
Drei Mal soll er im Ring zeigen, was er drauf hat, und schon nach seinem ersten Auftritt zeigen sich viele Promoter an ihm interessiert. Doch der Aufstieg und die Chancen auf einen Titelkampf müssen in diesem Sport mit Blut bezahlt werden, und die Wettquoten sorgen dafür, dass die Kämpfe nicht immer fair ausgetragen werden… Kann Dillon seinen Freund retten?
Man darf von THE PHILLY KID nicht allzu viel erwarten. Es ist im Endeffekt nichts anderes als ein Boxfilm, auch wenn hier nicht geboxt sondern ge-mixed martial arts-t wird. Den Großteil der Spannung machen die adrenalinhaltigen Kämpfe aus, die wirklich spannend in Szene gesetzt wurden, und natürlich die „Kämpfer“-Mentalität „niemals aufgeben“, die hier nach jedem eingesteckten Treffer aus den Wunden platzt. Es gibt Filme, bei denen lassen einen solche Kämpfe absolut kalt, hier ist das anders. Man fiebert mit, drückt Dillon die Daumen, auch wenn es sein Kumpel nicht wirklich immer verdient hätte (und damit irgendwie auch ein wenig an Pauly aus Rocky erinnert).
Wer auf diese Art von Sportfilmen steht, macht nichts verkehrt, denn THE PHILLY KID ist spannend und gut erzählt, allerdings ist die grundlegende Idee dahinter alles andere als neu. Andererseits: man muss ja auch nicht immer das Rad neu erfinden, gelegentlich reichen ja schon ein paar einfache Änderungen aus, um etwas wieder interessant zu machen.
Kleine Randnotiz: Regisseur von THE PHILLY KID ist Jason Connery, der Sohn von Sean Connery.