Gallowwalkers

gallowwalkersAuweia! Regisseur Andrew Goth dreht hier einen Pseudo-Western ab, in dem Wesley Snipes den Lone Ranger mimen soll. Mit den Worten „Blade is back“ wird der Film auf dem Cover beworben, aber wir können euch versichern, dass „Blade“ und GALLOWWALKERS (dt.: Galgengänger) genauso zusammenpasst wie die Protagonisten aus Blade mit Knoblauch, Weihwasser, Kruzifixen, Sonnenlicht und Holzpflöcken! Lasst euch entsprechend nicht blenden von diesem (zugegeben auf den ersten Blick verlockend klingenden) Marketingspruch.
Vor einigen Jahren wurde Amans (Wesley Snipes) große Liebe von fünf gesetzlosen Schwerenötern vergewaltigt. Was an sich schon schlimm war, wurde dadurch gekrönt, dass sie aus dieser Vergewaltigung ein Kind zur Welt gebracht hat. Das konnte Aman nicht mehr verwinden und hat sie verlassen. Aman schwört Rache und begibt sich auf die Suche nach den Tätern, die er dann irgendwann auch in einem Gefängnis vorfindet, wo er sie einen nach dem anderen erschießt…Nur unlängst später muss er seine Mission allerdings wiederholen, denn auf ihm lastet ein Fluch und alle, die er im Zuge seiner Rache getötet hat (und töten wird) kehren als lebende Leichen wieder, es sei denn, er trennt ihnen die Köpfe ab…
Wer, was, warum? Alles irgendwie egal und beliebig. GALLOWWALKERS baut auf besonders blutige Szenen, um zu punkten. Das geht aber nicht wirklich gut, denn die Rahmenhandlung ist so belanglos, dass selbst die Actionszenen und typischen Western-Showdowns kaum Spannung bieten. Warum einige der Zombies hier das typische „ich will dich fressen“-Verhalten an den Tag legen, andere wiederum nicht, wird genauso wenig geklärt wie die Frage, warum ein Teil der „intelligenten“ Zombies langsam verfault und entsprechend regelmäßig neue Haut annähen muss, andere wiederum noch genauso aussehen, wie zu dem Zeitpunkt, als sie das erste Mal erschossen wurden… Wahrscheinlich ist die Idee mit der auszutauschenden Haut erst gekommen, nachdem die ersten Szenen abgedreht waren, und man hatte zu wenig Budget, um diese neu zu filmen.
Selbst Wesley Snipes gelingt es nicht, seine Figur glaubwürdig darzustellen, und die aus Blade nur allzu bekannte Coolness des Schauspielers wirkt hier gezwungen und nicht immer glaubwürdig. Die Geschichte plätschert so dahin und birgt lediglich in dem Moment Spannung, wo der Zuschauer endlich erfährt, warum die von Aman erschossenen wieder zurückkehren.
Wer sich GALLOWWALKERS anschauen will, der sollte sich im Vorfeld den deutschen Trailer anschauen, wo eigentlich alles gezeigt wird, was den Film ausmacht (also sowohl die besten Szenen als auch die Schlüsselerlebnisse). Für Genrefans sicherlich nicht gänzlich daneben, da der Film technisch ansonsten absolut in Ordnung ist. Schade, dass man weniger Wert darauf gelegt hat, eine gute Story zu erzählen, und sich stattdessen auf reißerische Effekte konzentriert hat.