The Assassins (Universal Pictures Germany GmbH)

the assassins

Fernost-Filme sind immer so eine Sache. Natürlich erwartet man eine verdammt gute Kampf-Choreographie, wenn dann aber die Geschichte nicht wirklich verständlich ist, weil der durchschnittliche Europäer dann doch kein geeignetes Namensgedächtnis hat und die Figuren im Film alle irgendwie gleich aussehen, wird es kompliziert. Keine Frage, der Fehler liegt dann nicht unbedingt beim Film, aber das hilft fürs Verständnis auch nicht direkt weiter. Ein heißer Kandidat für die soeben ins Leben gerufene Kategorie „geil-anzuschauen-bei-Ton-aus“ ist THE ASSASSINS von Regisseur Linshan Zhao (Linshan wer? Genau da liegt das Problem…).

China, circa 200 Jahre nach Christi Geburt. Die Provinzen des Reiches sind miteinander verfeindet, und die eigentliche Macht liegt beim Reichskanzler General Cao Cao. Dieser ist ein wahrer Überlebenskünstler, denn schon viele haben versucht, seine teilweise grausame Herrschaft zu beenden. Extra zu diesem Zweck wurde eine komplette Killerbrigade großgezogen, indem man Kinder entführt hat und unter schrecklichem Drill zu perfekten Kampfmaschinen großgezogen hat. Einer dieser Killer (bzw. eine Killerin) wird im direkten Umfeld von Cao Cao eingeschleust und schafft es, sein Vertrauen zu gewinnen. Schon oftmals hat sie die Möglichkeit gehabt, seinem Leben ein Ende zu setzen, bislang aber immer gezögert. Jetzt trifft sie durch Zufall einen alten Freund, der ebenfalls zu den Attentätern gehört…

Nicht ganz klar wird quasi bis zum Schluss, mit welcher der politischen Parteien man eigentlich Sympathie verspüren soll. Ist der General tatsächlich ein schrecklicher Herrscher, oder aber nur linientreu, dabei aber erbarmungslos? Kämpfen die Attentäter auf der gerechten Seite, oder werden sie nur instrumentalisiert? Wer unterdrückt hier wen? Das Interessante an der Geschichte ist (wie so oft bei chinesischen Filmen), dass es sich um eine wahre Begebenheit (zumindest im Kern) handelt.

In der Rolle des Generals Cao Cao finden wir Chow Yun-Fat. Eigentlich ein Garant für satte Action, geht diese leider in dem Intrigenspiel und den Beziehungen der einzelnen Charaktere untereinander unter, will heißen: es gibt zwar ein paar sehr schicke Kampfszenen, diese sind aber nicht bestimmend für den Film, sondern eher als notwendiges „Übel“ zu verstehen. Leider bietet THE ASSASSINS nicht die satte Action, die ich mir erhofft hatte, sondern vielmehr eine geschichtlich verwobene Story, die nicht ganz ohne Kampf auskommt. Wer sich mit China ein wenig auskennt und die einzelnen Figuren auseinanderhalten kann, wird sicherlich gut unterhalten, für die, die sich auf Schwerttänze gefreut haben, eher ein wenig ernüchternd.