Mark Brandis – 27: Metropolis-Konvoi (Folgenreich)

brandis_27Die letzte Folge der Serie MARK BRANDIS endete mit einer Überraschung. Statt des normalerweise üblichen Happy Ends konnte das Team um Mark Brandis die große Katastrophe nicht verhindern, und auch die Rettungsversuche in letzter Sekunde waren zum Scheitern verurteilt. Die Folgen sind verheerend und noch nicht genau vorhersehbar gewesen. „Metropolis-Konvoi“ befasst sich genau hiermit. Viel Spaß bei Folge 27!

Der Asteroid Ikarus, beziehungsweise besser gesagt das, was von ihm übrig geblieben ist, hat eine riesige Staubwolke um die Erde errichtet, sodass die Sonnenstrahlen es schwer haben, sich durchzusetzen. Infolgedessen waren die Ernten weit unter dem, was für ein Überleben der gesamten Weltbevölkerung notwendig gewesen wäre. Metropolis, völlig ohne eigene Agrarwirtschaft und somit auf die Lieferungen von Union oder Republiken angewiesen, wird in dieser Situation entgegen vertraglicher Vereinbarungen von der Lieferkette abgeschnitten, und die Bevölkerung droht zu verhungern. Die Situation wird immer brenzliger, vermuten die ärmeren Schichten doch, dass in den Kreisen der hohen Herren noch Nahrungsvorräte gebunkert sind. Doch wie Mark Brandis von Commander Harris erfährt, sieht es auch hier schlecht aus. Einzig die Hoffnung auf ein geheimes Vorratslager, das noch aus den Zeiten des Bürgerkriegs bestehen soll, dessen Aufenthaltsort allerdings unbekannt ist, bleibt noch, und Brandis und sein Team werden dazu auserkoren, sich auf die Suche zu begeben. Dabei müssen sie allerdings absolut vorsichtig vorgehen, denn nicht nur Piraten, Union und Republik sind gewillt, sämtliche Vorräte zu beschlagnahmen, die ihnen in die Finger kommen, auch Verrat aus den eigenen Reihen droht im Falle eines positiven Missionsverlaufs, denn die Flotte, mit der Mark Brandis sich auf den Weg macht, besteht nicht nur aus Personen, denen er blind vertrauen würde…

Wenn „Metropolis-Konvoi“ eins klar macht, dann die Tatsache, dass in Krisensituationen jeder sich selbst der nächste zu sein scheint. Einerseits verständlich, andererseits auch erschreckend. Nur gut, dass Metropolis einen so prinzipientreuen Mann wie Mark Brandis in ihren Diensten hat.

So sehr ich die atmosphärische Dichte dieser Folge auch mag, bleibt bei mir stellenweise das Gefühl zurück, dass hier ab der Hälfte, insbesondere zum Ende hin, das Tempo etwas zu stark angezogen werden musste, damit die Geschichte noch komplett auf eine CD passt. Hier werden Zeiten übersprungen, die möglicherweise eintönig für die Crew verlaufen sind, aber für die Entwicklung der Geschichte sehr wichtig sind. So ist im einen Moment noch alles in Ordnung, in der nächsten Sekunde ist die komplette Mannschaft erschöpft und kurz vor dem Hungertod, um dann wieder fit wie ein Turnschuh zu sein. Hier hätte man vielleicht einfach den einen oder anderen Logbuch-Eintrag noch hinzufügen können, eventuell irgendein spannendes Ereignis auf der Reise, und wenn man dann auf CD 2 nur noch 30 Minuten voll bekommen hätte? Egal! Die hätte es bedurft, um aus einem sehr guten Hörspiel ein perfektes Hörspiel zu machen.

Ja, an MARK BRANDIS etwas aussetzen zu wollen ist definitiv Jammern auf hohem Niveau, und die Tatsache, dass es lediglich die etwas zu kurze Spielzeit ist, an der man sich anstößt, spricht Bände, vor allem, wenn man bedenkt, dass hier knapp 73 Minuten geboten werden. Sprecher, Effekte, Musik und die Atmosphäre lassen wie üblich keinerlei Wünsche offen. Wir freuen uns bereits auf Folge 28!