47 Ronin (Universal Pictures Germany GmbH)

47roninAlleine schon der Filmtitel hat bei mir eine gewisse Vorfreude bzw. Erwartungshaltung geweckt. Als ich dann auch noch gelesen habe, dass Keanu Reeves die Hauptrolle übernehmen würde, war ich bereits vor Veröffentlichung der ersten Bilder Fan des Films. Spätestens der Trailer hat mich in Verzückung gebracht, und der Film selbst? Tja, hier werden genau die Genres miteinander gekreuzt, die ich allesamt abfeiere, hier wird geschickt aus meinen Lieblingsfilmen der letzten Jahre zusammengeklaut, aber in ein neues Gewand verpackt. Nach dem Abspann bleibt für mich nur der Gedanke, dass ich diesen Film ganz bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen haben werde!

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts nimmt der Fürst Asano den jungen Kai bei sich auf, nachdem er ihn im Wald findet, und zieht ihn nun wie einen Sohn auf. Dadurch, dass Kai aber nur ein Halbblut ist, wird er niemals die Ehre haben, einer von Fürst Asanos Samurais zu werden, jedoch kann er mit den Jahren das Herz seiner Tochter für sich gewinnen.

Fürst Kira, der schon lange nach den Ländereien von Asano trachtet, schafft es mithilfe einer Hexe, Asano vor dem Shogun so darzustellen, als ob dieser versucht hätte, ihn zu ermorden, wodurch er zum Tode durch Seppuku verurteilt wird, um die Ehre seiner Familie wieder rein zu waschen. Seine 47 Samurai werden dadurch zu herrenlosen Ronin, und der erste Krieger Oishi wird zunächst für ein Jahr komplett weggesperrt.

Statt Oishis Willen zu brechen, hat Kira allerdings lediglich erreicht, dass dieser noch mehr als vorher auf Rache sinnt. Er versammelt seine Gefolgsleute unter sich, aber er weiß, dass er ohne die Hilfe Kais keine Chance auf einen Sieg hat. Doch Kai wurde von Kira als Sklave verkauft und kämpft seitdem in Arenakämpfen auf Leben und Tod. Also muss Oishi erst einmal Kai befreien, bevor er seine Rache an Kira nehmen kann…

Fantasy, Action, Schwertkämpfe: Regisseur Carl Rinsch zieht hier satt vom Leder, und vermengt Elemente aus typischen Eastern-Filmen mit „Der Herr der Ringe“, „Fluch der Karibik“, „300“, „The Last Samurai“, „The Man With The Iron Fist“ und ähnlichen Blockbuster-Filmen. Optisch ein absoluter Hammer, ist vor allem noch anzumerken, dass 47 RONIN trotz seiner recht brutalen Handlung quasi komplett ohne Blut auskommt und somit die Freigabe ab 12 zwar immer noch ein wenig fragwürdig, aber zumindest noch nachvollziehbar bleibt.

Basierend auf einer alten japanischen Legende, ist 47 RONIN selbstverständlich stark durchwebt von fernöstlichen Ansichten, und entsprechend mag es leicht befremdlich wirken, warum ein Fürst rituellen Selbstmord begeht, um die Familienehre wieder herzustellen, warum seine Samurai ihm quasi blind in den Tod folgen würden, stattdessen aber in einem Himmelfahrtskommando Rache üben wollen. Wer sich damit schwer tut, der sollte gegebenenfalls die Finger davon lassen, man kann sich aber auch prima ohne ein gewisses Grundinteresse für asiatische Lebensweisen einfach nur vom Film berieseln lassen. 47 RONIN hat mich trotz der hohen Erwartungshaltung positiv überrascht. Natürlich ist das hier kein großartig anspruchsvolles Kino, aber das muss es nun einmal auch nicht immer sein!