Strike Suit Zero – Director´s Cut (Born Ready Games)

strike suit zeroDas klang doch alles gar nicht so verkehrt: Raumschiffe, die sich in Battle-Mechs verwandeln können, schicke Raumschlachten mit schnellen Schiffen, oder eben als Kriegsmaschine in der Schwerelosigkeit, dafür aber etwas behäbiger? Auf sowas kann ich ja eigentlich richtig, spätestens seit meinen Ausflüge in „Elite“ auf C64 gepaart mit meiner Begeisterung für die Serie Sabre Rider & die Star Sheriffs. Wenn das dann auch noch für die neue Konsolengeneration kommt, bin ich am Start und bereit, mich voll und ganz auf ein spannendes Abenteuer einzulassen. Auf geht’s, lasst mich in meinen Jäger, und ich kümmere mich um den Rest.

Wenn das alles genau so ablaufen würde, dann wäre STRIKE SUIT ZERO: DIRECTOR´S CUT wahrscheinlich auch ein richtiger Hammer. Leider erweist sich das Spiel selbst aber eher als etwas, naja, sagen wir mal, wählerisch. Die Freiheit, ob ihr als Ramrott-Infanterie in Kampfbereitschaftsphase antretet (huch, da ging die Begeisterung mit mir durch, hier ist es natürlich der STRIKE SUIT), oder aber als Raumschiff den Gegnern eure Munition entgegenschickt, habt ihr nämlich bei weitem nicht.

Die Story an sich ist auch völlig egal: Kolonialisten haben eine Waffe errungen, mit der es möglich war, die gesamte Flotte der Erde zu vernichten. Ihr seid jetzt die letzte Chance, eine Ein-Mann-Armee sozusagen, um, na was wohl? Den Planeten zu retten, richtig, mal wieder, endlich. Da die Missionsbriefings dazu einladen, schnell durchgeklickt zu werden, so ansprechend sind sie programmiert, ist euch das wer-wie-wo-was sowieso bald schnurz und ihr sucht nur noch nach roten Punkten auf dem Monitor, mit denen der Feind markiert wird. Diese Punkte gilt es anzusteuern und im Äther zu pulverisieren, oder aber andersfarbige Punkte zu beschützen, oder, oder, oder. Die Missionen sind zwar irgendwie vielseitig, aber grundlegend spielt sich das alles gleich.

Frustmomente sind hier leider aber auch vorprogrammiert, denn solltet ihr mal an einer Mission scheitern, so werdet ihr feststellen, dass die Wiedereinstiegspunkte nicht gerade bedienerfreundlich sind. Positiv hervorzuheben ist, dass der Director´s Cut, im Gegensatz zur ursprünglichen Version, einen separat einstellbaren Schwierigkeitsgrad bietet, sodass ihr hier nachbessern könnt, wenn ihr kurz vor der Verzweiflung steht.

5 zusätzliche Missionen stehen ebenfalls auf der Haben-Seite des Director´s Cuts. Born Ready Games hat viele kleinere und größere Fehler des ursprünglichen Spiels ausgebessert und das Vergnügen ein wenig erweitert, aber hätte man das nicht ggf. auch patchen bzw. herunterladbar machen können? Sicherlich ist die Neufassung des Spiels die bessere Wahl, aber eine wirklich gute Wahl wird daraus leider immer noch nicht. Zu unspektakulär ist die sonstige Präsentation, die Story ist absolut entbehrlich, und der Einsatz des Strike Suits selbst gerät bei den Möglichkeiten, die das Raumschiff an sich bietet, irgendwie dann doch schon fast in den Hintergrund. Hier wäre durchaus mehr drin gewesen. Was bleibt, ist ein entspannter, leicht steuerbarer Weltraum-Arcade-Shooter, der zwar ganz klar mehr Manöver zur Auswahl hat als der Standard, für einen echten Weltraum-Reißer ist das aber alles zu vertraut, zu wenig neu, und vor allem zu trocken präsentiert. Ein „Strike Suit Zero 2“ würde ich mir dennoch auf jeden Fall anschauen, denn das Potential ist durchaus vorhanden, wurde hier nur nicht in letzter Konsequenz ausgeschöpft.