Better call Saul – Season 1 (Sony Pictures Home Entertainment)

Better_Call_Saul_Season1So nach und nach wollen wir hier jetzt unsere kleinen und großen Sünden (liegen gebliebene Rezensionen) abarbeiten. Dabei kann es durchaus mal vorkommen, dass wir auch etwas ältere Sachen entstauben und noch besprechen, denn verdient haben es diese Sachen allemal. Wir beginnen mit BETTER CALL SAUL – SEASON 1. Ihr mochtet Breaking Bad? Hierbei handelt es sich um eine SpinOff-Serie, die zeitlich vor den Ereignissen von Breaking Bad liegt und sich auf den Anwalt Saul Goodman konzentriert, wobei der aber zum einen noch anders heißt, zum anderen ist er aber auch nicht der einzige aus der Serie, den wir bereits aus Breaking Bad kennen.
Jimmy McGill (Bob Odenkirk) ist Anwalt. Allerdings ist er kein besonders erfolgreicher bzw. populärer Anwalt, sondern er ist einer dieser Anwälte, die man sich nimmt, wenn man eigentlich schuldig ist. Das mag vielleicht daran liegen, dass Jimmy nicht immer mit sauberen Mitteln vorgeht, selbst eine Trickbetrüger-Vergangenheit hat und immer mal wieder das System zu betrügen versucht. Er ist jedenfalls weit ab von dem Erfolg seines älteren Bruders Charles (Michael McKean), der in einer riesigen Kanzlei gearbeitet hat, bis er einen Zusammenbruch hatte und nun fest davon überzeugt ist, dass er eine ganz seltene Krankheit habe, die sich in einer Allergie gegen elektromagnetischer Felder äußert.
Mehr oder weniger zufällig stolpert Jimmy aber in einen großen Fall hinein, bei dem es um Betrug bei Rentnern in Altenheimen geht, Abrechnungsbetrug im großen Stil, sodass hier eine Millionenklage mit Staats-übergreifender Wirksamkeit ansteht. Es gelingt ihm, seinen Bruder dazu zu bringen, ihn bei den Recherchen zu unterstützen, und so hofft er, doch noch einen Platz in der großen Kanzlei zu ergattern, der ihm nach seiner Approbation verwehrt blieb…
Natürlich ist es unglaublich schwer, in so große Schuhe wie „Breaking Bad“ reinpassen zu wollen. Mit den skurrilen Charakteren der Serie ist man aber auf einem guten Weg, auch wenn BETTER CALL SAUL durchaus einen anderen Grundton anschlägt, als es Walter White und Co getan haben. Hier stehen weniger die Rahmenhandlung als vielmehr die Personen im Vordergrund, und das ist durchaus erfrischend und abwechslungsreich.
Etwas enttäuschend fällt lediglich das Staffelfinale aus, das wir uns etwas „explosiver“ gewünscht hätten. Auch der Weg in die Staffel wirkt leicht konstruiert und man hat erst relativ spät das Gefühl, richtig in die Serie hereingefunden zu haben. Wer hier aber durchhält, wird mit einem quasi-neuen Format beglückt, das unglaublich unterhaltsam ist und viele schöne Erinnerungen an Breaking Bad weckt, ohne dabei wie eine simple Kopie dieser Serie zu wirken. Insbesondere in Hinblick hierauf kann man BETTER CALL SAUL wirklich nur als gelungen bezeichnen. Wir freuen uns bereits auf die nächste Staffel, die im Februar hierzulande bei Netflix über die Bildschirme flimmern wird.