Heroes Reborn (Universal Pictures Germany)

HeroesRebornLang, lang ist es her, dass ich die Serie „Heroes“ wie ein Schwamm aufgesaugt habe. Zugegeben, keine Staffel hat die Spannung der ersten erreichen können, und zum Schluss hin wurde die Geschichte auch immer fahriger, aber dennoch fühlte ich mich bis zur letzten Folge alles in allem gut unterhalten. Lediglich die Tatsache, dass man ein quasi-offenes Ende erreichte, hat mich seinerzeit gestört. Dies soll nun ein Ende haben, denn HEROES REBORN erzählt, wie es dann weiter ging. Leider hat man für das Serien-Reboot nicht alle uns so sehr ans Herz gewachsenen Charaktere wieder aus der Versenkung geholt, aber zumindest einen Großteil, der sich teilweise leicht konstruiert in das Geflecht der Geschichte um neue Charaktere mit einwebt. Lest selbst…
Am Schluss von „Heroes“ gaben sich die weiterentwickelten Menschen der Öffentlichkeit zu erkennen, man versuchte, „normal“ weiterzuleben unter den anderen, ohne verfolgt zu werden. HEROES REBORN beginnt da, wo dieses Szenario durch einen terroristischen Anschlag zunichte gemacht wird und die Menschen wieder Angst vor den Mutationen haben und diese am liebsten eingesperrt oder schlimmeres sehen wollen.
Noah Bennet (Jack Colemann), die einzige Figur aus der alten Serie, die von Beginn an eine zentrale Rolle spielt, sucht nach Antworten. Wie es scheint, ist seine Tochter Claire bei diesem Anschlag ums Leben gekommen, und eigentlich ist sie ja unsterblich!?! Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass eine gewaltige Katastrophe auf die Menschheit zusteuert, und dass Erica Kravid (Rya Kihlstedt) sich die Fertigkeiten bestimmter Evos (so werden die entwickelten Menschen genannt) zu Nutzen machen will, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Dabei geht sie insgesamt sehr skrupellos vor und kann auf die Mithilfe von mehreren Evos bauen, die ihr treu ergeben sind.
Erst nach und nach bauen sich hier in dieser Serie die Zusammenhänge auf, was leider anfänglich teilweise recht verwirrend ist und sicherlich mitunter dazu beigetragen haben dürfte, dass die Zuschauerzahlen bei der Erstausstrahlung in den USA immer weiter in den Keller sackten, bis dann beschlossen wurde, dass HEROES REBORN keine zweite Staffel bekommen würde. Etwa ab der Hälfte der Ereignisse häufen sich dann aber die Besuche von alten Bekannten aus der ursprünglichen Serie, was dem Interesse des Zuschauers sicherlich entgegen kommt. Hierdurch ergeben dann manche Szenen auch plötzlich wieder mehr Sinn, und nach und nach entwickelt sich aus den vielen Puzzleteilen ein großes Ganzes, das wieder zu begeistern weiß.
Insgesamt hat man sich bei dieser Serie etwas zu sehr im Marvel-Universum bedient, Erica Kravid erinnert doch leider mit ihren Zielen stark einem William Stryker aus X-Men 2, und irgendwie fehlt auch ein Charakter wie Sylar (Zachary Quinto) als ultimativer Bösewicht.

HEROES REBORN ist für Fans der Originalserie sicherlich empfehlenswert, wer bis dato aber noch nichts damit zu schaffen hatte, der sollte sich lieber erst mit ebendieser befassen. Für Quereinsteiger bietet HEROES REBORN zu viele Fragen, die ohne das Vorwissen nicht geklärt werden können. Insgesamt stellt sich jedenfalls das „Heroes“-Feeling ein, auch wenn man sich das ein oder andere mal doch wünscht, man hätte nicht HEROES REBORN gedreht, sondern „Heroes Staffel 5“.