John Wick – Kapitel 3 (Concorde Video DVD)

JOHN WICK – Parabellum, was fange ich nur mit dir an?!? Die Figur des JOHN WICK ist Keanu Reeves ohne Zweifel auf den Leib geschrieben, und nach Matrix ist es die Rolle, mit der man ihn wieder perfekt identifizieren kann. Das haben Teil eins und zwei dieser Filmreihe eindrucksvoll beweisen können. Nun stellt sich aber ehrlich gesagt die Frage: Was erwartet man von einem Actionfilm mit Keanu Reeves? Ich für meinen Teil mag seine Wandelbarkeit, dass er sowohl mit Schusswaffen in der Hand als auch als Martial Arts Darsteller gut aussieht. Nichtsdestotrotz mag ich auch, dass er nicht nur als Action-Ikone taugt, sondern auch tragische Rollen gut verkörpern kann. Aber genau das braucht er im dritten Teil so gut wie gar nicht mehr. Denn hier ist die Story:
Nach seinem Verstoß in Teil 2 gegen die Regeln der hohen Kammer wird John Wick exkommuniziert und ein Kopfgeld in Höhe von 14 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Sämtliche Killer die man sich nur vorstellen kann, sind nun auf dem Weg, um John Wick umzubringen, und der erwehrt sich seiner Haut und fordert nach und nach diverse Gefallen ein, die ihm unterschiedliche Leute (z.B. Anjelica Huston oder Halle Berry) noch schulden. Sein Ziel ist, den Kopf der hohen Kammer zu treffen und um Vergebung zu bitten. Eine Richterin der hohen Kammer setzt gezielt eine Truppe Headhunter auf ihn an (angeführt von Mark Dacascos), um Johns Plan zu durchkreuzen. Am Ende muss sich Wick fragen, was ihm wichtiger ist: ein Leben in Liebe zu seiner Frau, oder ein Leben, in dem er sich für die hohe Kammer aufgibt…
Hier gibt es keine Zeit zum Ausruhen. JOHN WICK 3 fängt direkt mit Action an und läuft auch genauso bis zum Ende durch. Es fliegen Fäuste, Kugeln, Messer, Äxte, Schwerter, Bücher und Hufe durch die Luft, bis auch der letzte Gegner am Boden liegt. Zwischendurch wird Wick für eine besonders lange Kampfszene durch Sofia (Halle Berry) unterstützt, die ihm in der Kunst des Tötens kaum nachsteht und zudem noch zwei abgerichtete Schäferhunde in kugelsicheren Westen mit in den Kampf schickt, dabei aber deutlich weniger Style hat als Wick selbst und dessen Figur des scheinbar unsterblichen, unbesiegbaren Kämpfers ein wenig blasser aussehen lässt, denn was ist noch so besonders an Wick, wenn auch andere genauso krass drauf sind wie er?!? Da hat man nicht bis zum Ende mitgedacht. Mark Dacascos als Anführer einer Ninja-Assassinen-Truppe ist hingegen eine absolut gelungene Wahl: leicht verrückt, skrupellos, aber trotzdem Gentleman und erklärter Fan von John Wick, dem es eine Ehre sein wird, ihn umzubringen: schon eine abgefahrene Figur.

Fazit: Hätte man dem Film zwischendurch noch etwas mehr Zeit gelassen, um auch inhaltlich etwas zu bieten, so hätte das ein absoluter Knaller sein können. Actionmäßig ist der Film ein Feuerwerk, das keine Zeit zum Luftholen lässt, und vielleicht wäre dieser Eindruck durch mehr Story zerstört worden, wer weiß. Aber die beiden Teile davor (insbesondere der erste) haben gezeigt, dass das trotzdem funktionieren kann. Hier verlässt man sich auf die Wirkung vieler unterschiedlicher Tötungsweisen, eine Unzahl an Leichen und einen immer wieder aufstehenden John Wick, den auch schwerere Verletzungen immer nur für ein paar Minuten zu irritieren scheinen und danach wieder schnell in Vergessenheit geraten. Kurzweilig, cool, aber kein Film, den man auch noch ein zweites Mal sehen will oder müsste. Es ist mehr oder weniger klar, dass es einen vierten Teil geben wird, für den muss man sich dann aber etwas Besseres einfallen lassen als nur noch mehr Tote und noch mehr Unterstützer…