Outward (Deep Silver / Nine Dots Studios)

Um OUTWARD zu beschreiben, muss ich etwas weiter ausholen… Ich habe es früher geliebt, mich mit Freunden zu treffen, Computer oder Konsolen lokal zu vernetzen und gemeinschaftlich zu spielen, und auch zu zweit vor einem Bildschirm habe ich mit vielen Spielen sehr viel Zeit verbracht und Spaß dabei gehabt. Mit zunehmender Bandbreite wich diese Spielerfahrung dem Online-Gaming. OUTWARD lockte mich mit einem SplitScreen-Modus für zwei Spieler lokal, und so ließ ich mich hinreißen, allerdings hatte ich bereits da die Vermutung im Hinterkopf, dass das nicht ganz so werden würde wie früher…
OUTWARD hat mit dem Koop-Gedanken einiges richtig gemacht, denn gerade da kann es seine Stärken ausspielen. Das Rollenspiel, das gleichsam ein Survival-Spiel sein will, hat aber auch seine Schattenseiten, von denen die etwas veraltet wirkende Grafik fast schon das Geringste ist.
Ich will bei Rollenspielen von einer guten Story unterhalten werden, der Immersionsgedanke ist mir dabei fast das Wichtigste. Nur fast, denn das Allerwichtigste ist das Gefühl, ein Held in einer Welt zu sein, die mich braucht, um gerettet zu werden. Dieses Gefühl bleibt bei OUTWARD aus. Hier seid ihr ein ganz normaler Sterblicher, der die meiste Zeit damit verbringt, bei den Aufgaben, die ihm aufgetragen werden, nicht zu sterben… und das erweist sich als schwieriger als gedacht.
In der recht großen Welt von Aurai lauft ihr weite Strecken, um kurze Missionen zu meistern. Leider kann es immer mal passieren, dass ihr unterwegs erkrankt oder verletzt werdet etc., und um das dann auszukurieren, wird die Spielzeit künstlich in die Länge gezogen, denn Heilung ist teuer bzw. selten, und mit einer Verletzung oder Erkrankung habt ihr bestimmte Mali, die ihr in Kauf nehmen müsst.

Fazit: Mehrspieler? Gerne, aber dann doch lieber sowas wie früher… Champions of Norrath oder so! Rollenspiel? Auch gerne, aber dann lieber Dragon Age… Survival? Klar, aber dann lieber Dark Souls… OUTWARD versucht, von allem ein bisschen in die Waagschale zu werfen, aber in diesem Fall bleibt „ein bisschen“ + „ein bisschen“ + „ein bisschen“ leider nur „ein bisschen“, anstatt sich zu „viel“ aufzuaddieren…