Mystery House – Das 3D-Escape-Abenteuer in der Box (Schmidt Spiele)

„Betretet das Mystery House… wenn ihr es wagt!
Taucht gemeinsam ein in das faszinierendste 3D-Escape-Room-Erlebnis aller Zeiten. Und das zu Hause an eurem Tisch!
Erlebt die unglaublichen Abenteuer, die euch immer weiter in die Verließe des alten Hauses hineinziehen. Durch eure kooperative Spielweise und dank der Unterstützung durch die App verändern sich die Gemäuer des Hauses ständig.
Ihr habt 60 Minuten Zeit, um das Haus zu erkunden, alle nützlichen Objekte und versteckten Hinweise zu finden. Löst alle Rätsel, die euch die Türen zu neuen Räumen öffnen, und erschließt euch dabei die mysteriöse Geschichte. Seid ihr bereit, Licht ins Dunkel zu bringen?“

von Antonio Tinto
Illustrationen: Alessandro Paviolo, Daniela Giubellini
Entwicklung: Simone Luciani
Abenteuer: Enigma Escape, Alex Ortolani
für 1-5 Spieler ab 12 Jahren, Dauer 60 Minuten

Fazit: Zunächst einmal: Wenn man nicht genau hinschaut beziehungsweise sich im Vorfeld erkundigt, kann es schnell untergehen, dass man für das Spiel ein Tablet bzw. Smartphone benötigt, denn sonst geht hier gar nichts. Die App dazu ist selbstverständlich kostenlos, und grundsätzlich funktioniert sie auch gut (lediglich die angepriesenen Soundeffekte und die stimmungsvolle Hintergrundmusik wollte das IPad nicht wiedergeben).
m Grundspiel enthalten sind ein kurzes Tutorial und zwei Abenteuer. Richtig, MYSTERY HOUSE baut darauf, dass ihr euch nach und nach die erscheinenden Erweiterungen dazu kauft. Diese Erweiterungen sehen dann wie folgt aus: ein paar Handkarten, ein paar Stecker sowie ggf. ein Update der App.
Aber ich greife vorweg, erst einmal sei erklärt, wie das überhaupt funktioniert. Ihr habt einen Kasten, der an den Seiten Sichtfenster hat und oben mit Schlitzen versehen ist. In diese Schlitze könnt ihr an die dafür vorgesehenen Stellen die Wandstecker hineinstecken. Alles, was ihr von außen sehen könnt (auch diagonal), zählt. In der App gebt ihr nun die Koordinaten an, welche ihr genauer betrachtet (z.B. C3) und erhaltet jetzt eine Übersicht, was dort ggf. zu sehen ist. Ihr müsst also wirklich sehen, was es zu sehen gibt, um richtig antworten zu können.
Manche dieser Orte beinhalten nun Rätsel, andere lassen euch Objektkarten ziehen, andere geben euch vielleicht auch nur Hinweise, wieder andere erfordern eine Code-Eingabe. Wenn ihr überhaupt nicht mehr weiter wisst, könnt ihr die kompetente Hilfsfunktion der App verwenden, die euch aber jedes Mal Strafsekunden verpasst, zudem wird die Häufigkeit eurer Verzweiflungen getrackt, sodass das Endergebnis nicht immer ruhmreich ausfällt.
Die App fordert euch zudem regelmäßig auf, das Steuer (also das Tablet) einen Platz weiter zu reichen, damit auch jeder mal an der Reihe ist. Ähnlich wie bei anderen Escape-Spielen ist auch hier die Luft nach einmaligem Spielen der Abenteuer raus, denn hier geht es darum, das Grundset zu verkaufen und im Anschluss für viel neuen Content zu sorgen…
Hinweise an dieser Stelle: Sorgt für eine wirklich gute Beleuchtung und packt ggf. noch eine Taschenlampe zum Spiel. Nur so könnt ihr manche Hinweise überhaupt erst entdecken. Andere Karten enthalten aber auch Dinge, die in der Hinweisliste zwar ggf. enthalten sind, aber weil sie hier irrelevant sind, trotzdem zu Strafsekunden führen. Im Zweifel kann euch wie bereits erwähnt die Hilfefunktion mit Rat, Tat und Zeitstrafe weiterhelfen…
MYSTERY HOUSE ist eine gelungene Abwechslung im sonstigen Escape Adventure-Dschungel. Ihr habt euren Escape Room plastisch vor Augen, ihr müsst in keinem Heft blättern oder in Kartenstapeln suchen, ob das, was ihr tut, von Erfolg gekrönt ist oder nicht, und die App zählt für euch gnadenlos die Zeit und die Strafsekunden. Die App-Umsetzung hätte gerne noch etwas „dynamischer“ sein können, und ich bin gespannt, ob ich das Gerät noch zum Musizieren bekomme… Alles in allem gelungen mit einer Portion Luft nach oben…