„Im 17. Jahrhundert hat Alexandria eine große Zukunft hinter sich. Die Bewohner des ägyptischen Hafens hausen in antiken Ruinen und verfallenen Villen. Die wenigen Reichen zelebrieren einen arroganten und traurigen Luxus, wissend, dass ihre Tage gezählt sind.
Für Grabräuber ist die Hafenstadt ein Versprechen, denn in ihren Eingeweiden winden sich endlose Tunnel, die lange vergessene Schätze bergen. Einige wurden reich, andere gruben zu tief, bis dorthin, wo die Vergangenheit lebt und uraltes Grauen lauert.
HYÄNENKIND ist eine Kampagne für SC der Stufe 1-4, spielbar mit Swords & Wizardry und anderen OSR-Regelwerken. Neben 28 Stadt-Schauplätzen, einem 8-stufigen Dungeon und 5 Abenteuern bietet das Buch alles, was die Spielleitung braucht, damit die Spieler ihre eigenen Pläne verfolgen können.
Ob die SC am Ende unglaublich reich werden, am Galgen baumeln oder gar eine katastrophale Sturmflut auslösen, die ganz Alexandria vernichtet, hängt von ihrem Verstand und ihren Waffen ab!
von Markus Schauta
Cover und Illustrationen: Marianne Musek
DIN A5 Hardcover, 200 Seiten inkl. 2x Leseband
Fazit: Ich finde den Ansatz von HYÄNENKIND ungewöhnlich und spannend. Wenn ich „Swords & Wizardry“ höre, denke ich zunächst einmal an ein klassisches Fantasy-Setting, und genau das haben wir hier eben gerade nicht.
Alexandria im 17. Jahrhundert hat zwar auch etwas mystisches, zauberhaftes, aber inmitten von Pyramiden tummeln sich halt keine Orks, Elfen, Zwerge und Drachen…
Was erwartet die Spielleitung und die Spieler denn nun in „Hyänenkind“?
Wir starten mit einer Suche nach einer geheimnisvollen Öllampe, gehen im Anschluss auf Mumiensuche, versuchen, einen Drogenhandel auffliegen zu lassen oder auch diesen zu unterstützen, vereiteln weitere kriminelle Machenschaften rund um den Mumienschmuggel und finden schlussendlich heraus, was es mit dem Hyänenkind auf sich hat. Ist das Hyänenkind wirklich eine echte Bedrohung, oder geht es hier vielleicht um etwas gänzlich anderes?!?

Insgesamt besteht die Kampagne aus fünf einzelnen Abenteuern, die nicht strikt in einer Railroading-Reihenfolge gespielt werden müssen, es gibt lediglich ein bis zwei Querbezüge, wo bestimmte Ereignisse aus dem einen Abenteuer andere Abenteuer beeinflussen, und natürlich sollte das „große Finale“ am Schluss gespielt werden. Im Verlauf des Abenteuers werden die Spielercharaktere auch die Katakomben unter Alexandria erforschen, was einen großen Anteil der Kampagne einnehmen wird.
In den Anhängen findet ihr Informationen zu den einzelnen agierenden Gruppierungen, Gerüchte, Zufallsbegegnungen, sortiert nach bei Tag und bei Nacht, etc.

Die Andersartigkeit, die für mich den besonderen Reiz dieser Kampagne ausmacht, ist gleichzeitig auch mein größter Kritikpunkt. Nicht etwa, weil ich mich nicht oder nur schwer mit dieser „Fantasy-Welt“ identifizieren kann und eigentlich viel mehr High Fantasy spielen möchte, sondern weil das komplette Setting eigentlich nach einem gänzlich anderen Regelwerk schreit. Das, was wir hier spielen, ist weniger Swords & Wizardsy, sondern vielmehr eine interessante Betrachtungsweise von einem Cthulhu-System. Die Geschichte an sich ist aber toll erzählt und macht Lust und Laune, ich persönlich würde aber versuchen, genau hier anzusetzen und eine Portierung nach z.B: Cthulhu zu realisieren, aber das ist ja auch wieder „nur“ eigenes Empfinden. Wir wünschen allen Spielercharakteren eine tolle Zeit in Alexandria.