„Ein großes Spiel in einer kleinen Kassettenschachtel, um richtig abzurocken! Bahne dir deinen Weg durch den Kerker, töte einen der 6 Bosse, sammle Schätze und weiche Fallen aus. Das alles und mehr findest du in diesem brutalen, aber belohnenden Spiel!
17 Monsterkarten – 6 Bosskarten – 8 Schatzkarten – 4 Fallenkarten – 1 Lebenskarte – 3 doppelseitige Kerkerkarten – 6 Heldenkarten – 4 Würfel – 1 Lebensstein – 1 Spielfigur“
für 1 Spieler ab 14 Jahren
Dauer ca. 10-30min
von Aaron Beedle
Illustrationen – Neri und Seta
deutsche Ausgabe Übersetzung: Paul Wilhelm
Fazit: Die Idee, ein Spiel in eine Kassettenhülle zu basteln, finde ich schon spannend, Dungeoncrawler sind sowieso mein Ding, und Solospiele finde ich in der Regel auch gefällig, da man diese zumeist zwischen Tür und Angel mal spielen kann, ohne auf andere Spielende angewiesen zu sein.
Die Anleitung für dieses Spiel findet ihr lediglich in Form eines kleinen QR-Codes, ihr müsst sie euch also zunächst herunterladen und bei Bedarf auch ausdrucken und irgendwie noch in die Schachtel mogeln. Das Konzept dahinter erschließt sich mir nicht direkt, denn für zwei doppelseitige Karten mehr wäre wohl noch Platz gewesen, und viel mehr Platz bedarf die Anleitung eigentlich auch nicht. Sei es drum, aber bleiben wir bei der Anleitung:
„Kassettenkerker! ist ein kurzweiliges Solospiel, in dem du dich bewaffnet mit dem Zorn des Metals und der Kraft des Rocks durch einen Kerker kämpfst, um den sogenannten „Boss“ zu finden und zur Strecke zu bringen, seine stinkenden Knochen zu stehlen und in seinem vermutlich schicken Stuhl zu sitzen.“ Das klingt cool und witzig, nur leider wird dieses „Metal und Rock“-Ding gar nicht so wirklich im Spiel genutzt. Was hier ein wenig an „Brütal Legend“ erinnert, ist lediglich Marketing, das Spiel selbst spielt sich ein wenig wie ein Fantasy-Dungeoncrawler mit deplatzierten Elementen wie z.B. „Publikum“ oder „Energy Drink“.

Der Ablauf des Spiels ist ansonsten sehr simpel: Ihr betretet den Dungeon, deckt die Karten auf, die dort vermerkt sind, Würfelt mit euren Würfeln und belegt Felder, die auf den Karten bedruckt sind. Habt ihr alle Felder eines Gegners bedeckt, ist er besiegt, sind noch Felder offen, erleidet ihr den darüber angegebenen Schaden. Das macht ihr so lange, bis eure Lebensenergie von 11 auf 0 gesunken ist und ihr sterbt, oder aber bis der Gegner besiegt wurde. Dann handelt ihr die Belohnungsphasen ab und betretet den nächsten Raum. Das geht so lange weiter, bis ihr den Boss besiegt habt.
Das Design der Karten ist von der farblichen Gestaltung her total klasse, lediglich die Monsterkarten hätten noch ein wenig mehr Details verkraften können. Insgesamt wirkt das aber alles recht stimmig mit der Schwarz-Weiß-Optik, die je nach Kartentyp von einer zusätzlichen Farbe unterstützt wird. Einfach klasse!
KASSSETTENKERKER! ist herrlich kurzweilig, lässt sich megaschnell auf- und auch wieder abbauen, und es bedarf nicht viel Vorbereitung oder gar Einfindungszeit. Man ist direkt mitten im Spiel und auch genauso schnell wieder raus. Ob dies die Langfrist-Motivation nachteilig beeinflusst, wird sich mit der Zeit zeigen. So ist es aber ein nettes, kurzes Spiel für zwischendurch, wenn mal nicht die großen Brocken hervorgeholt werden sollen.