Point Whitmark: 24: Am Tag der großen Flut

Die Jungen Herren vom Sender POINT WHITMARK sind zurück. Die Serie um die Hobby-Radioreporter scheint endgültig den zwanghaft mystischen Touch abgelegt zu haben. ‚Am Tag der großen Flut’ hat absolut nichts Zauberhaftes an sich und ist völlig rational zu erklären. Nach der letzten grandiosen Folge ‚Der Duft der Finsternis’ konnte ich es kaum noch erwarten, ein neues Abenteuer der drei Reporter zu erleben. Ob sich das Warten gelohnt hat, erfahrt ihr hier. Soviel sei schon einmal vorweg verraten: in ‚Am Tag der großen Flut’ darf der alte Leuchtturm, in dem der Sender untergebracht ist, ausnahmsweise mal nicht nur als Sendemast missbraucht werden, sondern auch seiner ihm ganz eigenen ehemaligen Hauptaufgabe nachgehen: leuchten.

Zunächst aber zum Inhalt: in POINT WHITMARK zieht eine Sturmflut auf. Alle Einwohner bereiten sich darauf vor, und auch staatliche Hilfskräfte kümmern sich um wind -und wasserfeste Barrieren. Tom und Jay sind handwerklich bei Doc Weatherby tätig, da werden sie von der Geschwindigkeit des steigenden Wasserpegels vom restlichen Festland abgeschnitten. Kurz darauf treffen am Haus des Arztes zwei Arbeiter ein, von denen einer sich das Bein gebrochen hat. Derek kann das Haus wegen der überfluteten Straßen nicht mehr erreichen… und ganz plötzlich befinden sich Tom und Jay in tödlicher Gefahr. Kann Derek ihnen helfen?

So leid es mir wirklich tut, aber ‚Am Tag der großen Flut’ hätte auch „Am Tag der großen Enttäuschung“ heißen können. Die Sprecher machen zwar mal wieder einen enorm guten Job, aber die Story könnte man zur Not auf einen mittelgroßen Post-It-Zettel schreiben und hätte noch Platz genug für den Wocheneinkauf. Eine derart magere Geschichte ist mir in den dreiundzwanzig vergangenen Folgen noch nicht untergekommen, und auch die Idee mit der Flut hätte man genauso gut durch „starken Regen“ oder „leichten Wind“ ersetzen können: an der Schlüssigkeit der Handlung hätte sich wahrscheinlich kaum etwas geändert. Vielmehr hätte dies dann weniger Angriffsfläche für die insgesamt eher recht dünnen Effekte in Bezug auf das Wetter geboten. In einer der etwas spannenderen Szenen tobt ein Tornado an Derek vorbei. Hören kann man davon allerdings eher recht wenig, zumindest stelle ich mir so eine Windhose deutlich imposanter vor.

Natürlich gibt es auch den einen oder anderen Lichtblick: so diskutiert man am Ende der Folge darüber, ob man der Kröte des Radiosenders nun endlich mal einen Namen geben sollte (->jede Wette, dass das früher oder später noch kommt?), und auch die nach jeder Folge im Abschluss angehängte Vorschau auf das nächste Abenteuer macht Hoffnung: nach solch einer dünnen Geschichte muss ja eigentlich definitiv etwas besseres folgen, oder?

‚Am Tag der großen Flut’ ist kein Aushängeschild für die Reihe. Kaum Handlung, nur relativ wenig Action, man erfährt nichts Neues über die Hauptfiguren, der Sound ist für das Szenario etwas dünn. Zur Komplettierung der Sammlung ist es natürlich Pflicht, auch diese Folge zu erwerben, aber wer auf Teil 24 gewartet hat, der wird Teil 25 herbeisehnen, denn hier wird dem Fan nicht viel geboten.