Es wird immer verworrener… Oder lösen sich die Knoten in den Handlungsfäden einfach nur auf einen Schlag auf, und wir sitzen davor und fragen uns, wie das passieren konnte? Kaum eine andere Serie vermag den Hörer derartig ins Grübeln zu versetzen wie DIE SCHWARZE SONNE. Mittels unterschiedlicher Zeitstränge, Zeitreisen, daraus resultierenden Paradoxons etc. darf man auch ganz offiziell verwirrt sein. Hierzu dann auch noch ein wenig Okkultismus und Nazi-Thematik, damit ist das Chaos dann perfekt.
Deutschland, 1945: Dr. Cameron wird nach Nürnberg gerufen, um einen Patienten zu untersuchen, der zur obersten Riege des Naziregimes gehört hat und nun auf Prozessfähigkeit hin überprüft werden soll. Jedoch ist das alles nur ein Teil der Wahrheit, wie er herausfinden soll.
Die beiden Freunde Adam und Nathaniel treffen derweil auf Nikola Tesla, der auf der Weltausstellung in Chicago als führender Wissenschaftler zu Gast ist und in der Vergangenheit wohl einmal mit Nathaniel zusammengearbeitet hat. Dieser fordert jetzt eine Schuld ein, die Tesla eigentlich nicht begleichen will, da ihm vor dieser Tat selbst graut…
Atmosphärisch ist diese Serie wohl kaum zu toppen, und auch in Sachen Verwirrung nicht. Das auf 12 Teile konzipierte Hörspiel neigt sich langsam dem Ende hin, doch irgendwie ist uns noch nicht ganz klar, wie das alles zu einem halbwegs verständlichen (ich will an dieser Stelle nicht „logischen“ sagen) Ende zusammenlaufen soll.
Zum Glück gibt es eine ganze Reihe von Antworten in der nächsten Folge, die auf den Titel „Aiwass“ hört. Wer aber denkt, mehr Antworten als Fragen darin zu erhalten, der irrt gewaltig!
Im Bereich Mystery / Horror ist DIE SCHWARZE SONNE ganz vorne mit dabei, auch wenn man die doch sehr verschlungenen Handlungspfade nur schwer nachvollziehen kann und nicht immer genau begreift, welche Tragweite manche Ereignisse für den Rest der Serie haben könnten und aus welcher Motivation heraus die einzelnen Figuren handeln. Trotz allem fühlt man sich hinterher gut unterhalten, wenn auch schwer verwirrt.