Eigentlich gibt es schon genug Filme über Geisterhäuser, Spukschlösser und dergleichen. Wenn natürlich mal einer erscheint, der qualitativ aus der Masse heraus sticht, dann kann man da natürlich gerne mal eine Ausnahme machen. DAS HAUS DER DÄMONEN ist, abgesehen vom selten bescheuerten Namen, eines dieser Highlights.
Bevor wir uns dem Inhalt zuwenden, erst noch ein paar Worte zu Cast & Crew. In den Hauptrollen sehen wir die Oscar-Nominierte Virginia Madsen, Kyle Gallner (der eher durch Fernsehserien wie Cold Case oder CSI: NY bekannt ist) sowie Elias Koteas, der immer mal wieder in Filmen wichtige Nebenrollen einnimmt. Für Madsen und Koteas ist HAUS DER DÄMONEN jeweils nicht der erste Ausflug ins „Dämonisch-Besessenen-Genre“. Madsen spielte in „Das Geisterschloss“ mit, Koteas in „Dämon-Trau keiner Seele“.
Produzent Paul Brooks ist für Filme wie „Shadow of the vampir“ oder „My big fat greek wedding“ bekannt. Peter Cornwells Regiedebüt schaffte in den USA einen großen Durchbruch, denn DAS HAUS DER DÄMONEN entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zum Kassenschlager. Über den Wahrheitsgehalt dieser angeblich auf einer wahren Tatsache beruhenden Geschichte kann man natürlich streiten, aber nun zum Inhalt:
Familie Campbell steckt in Schwierigkeiten: nicht nur, dass Sohn Matt an Krebs erkrankt ist, das Krankenhaus, in dem eine neue Behandlungsmethode angeboten wird, ist unzumutbar weit weg, die Fahrerei erweist sich als Geduldsprobe für Sara, Matts Mutter. Auch, wenn es finanziell nicht sonderlich gut aussieht, beschließt die Familie, in ein Haus zu ziehen, das deutlich näher am Krankenhaus gelegen ist, um die mehrstündigen Fahrten einzusparen, die zudem für Matts Genesungsprozess nicht gerade förderlich sind.
Kaum in das Haus eingezogen, beginnt Matt, gespensterhafte Dinge zu sehen und hat Halluzinationen. Anfänglich ist er sich sicher, dass dies eine vom Arzt schon angedrohte mögliche Nebenwirkung der Behandlung ist, doch als er herausfindet, dass das Gebäude einst als Leichenhalle diente, beginnen Zweifel in ihm zu wachsen. In dem ebenfalls im Krankenhaus unter Behandlung stehenden Reverend Popescu findet er einen Zuhörer und Ratgeber. Popescu vermutet, dass das Haus besessen ist.
Als Matt beim Spielen mit seinen jüngeren Geschwistern Fotos von Personen findet, die er in seinen Halluzinationen bereits gesehen hat, sowie abgeschnittene Augenlieder (was er ebenfalls in einem Tagtraum gesehen hat), ist er sich sicher, dass die Theorie über das besessene Haus stimmt. Mit seiner Cousine Wendy begibt sich Matt in die Bibliothek, um nähere Informationen über das Haus in Erfahrung zu bringen, und die Ergebnisse sind schockierend. Gemeinsam versuchen die beiden, unterstützt durch Popescu, die Quelle des Übels unschädlich zu machen, doch die gefangenen Seelen setzen sich zur Wehr…
Zwar schafft es der Film nicht, dass einem das Haus als solches als Bedrohung vorkommt, und auch die Geistererscheinungen wirken noch recht „harmlos“ in ihren Taten, die Effekte, die Cornwell einsetzt, sind aber schockierend und erschreckend genug, auch wenn man eigentlich recht genau weiß, zu welchen Zeitpunkten man erschreckt werden wird. Dafür sind die Ideen nicht frisch genug, um noch für das Überraschungsmoment zu sorgen, aber auch so ist das Gefühl intensiv genug. Schauspielerisch machen die Hauptakteure eine ordentliche Leistung, auch wenn man das stetige hin und her von Matts Leidensbittermine zur sich aufbäumenden Kämpfernatur und wieder zurück nicht jedes mal genau nachvollziehen kann. Ebenfalls die Selbstverständlichkeit, mit der manche Dinge hingenommen werden, erscheint nicht ganz glaubwürdig, alles in allem kommen aber die Spannungen, die innerhalb der Familie durch Matts Krankheit herrschen, sehr gut zur Geltung und bilden damit eine zur Hauptstory fast ebenbürtige Nebenhandlung.
Wer auf Horrorfilme steht, die nicht mit unnötigen Blutorgien und brutalster Gewalt daherkommen müssen, um zu wirken, der wird sich im HAUS DER DÄMONEN heimisch und geborgen fühlen, wer aber schon beim Sonntagabendkrimi den Kopf unter der Decke versteckt, der sollte hiervon Abstand halten, denn die FSK16 kann da schon falsche Erwartungen aufkommen lassen…