Es gibt nicht so sonderlich viele Klassifizierungen von Zombiefilmen. Grundsätzlich gibt es zunächst erst einmal Leute, die mit Zombiefilmen etwas anfangen können, und Leute, die gar nichts damit anfangen können. Gehört man zu erster Kategorie, dann sind die Erwartungshaltungen an einen Zombiefilm auch gänzlich anders, als die zweite Kategorie dies erwarten würde. Ob Steve Miner´s DAY OF THE DEAD nun zu den gefälligen oder den schlechten Zombiefilmen zählt, erfahrt ihr hier.
Eine Kleinstadt in den USA wird „zu Übungszwecken“, wie die offizielle Verlautbarung heißt, vom Rest der Welt abgeriegelt. Niemand darf hinein, niemand darf heraus. Wie sich für eine Handvoll Militärs und Zivilisten, die mehr oder weniger zufällig in der Ortschaft aufeinandertreffen, schnell herausstellen soll, handelt es sich keinesfalls um eine Übung. Eine Art Grippe greift mit rasender Geschwindigkeit um sich, an dessen Ende die Verwandlung in einen nach Menschenfleisch gierenden Zombie steht. Und sobald man dies festgestellt hat, beginnt auch schon der Kampf ums nackte überleben. Als zwischenzeitliche Zuflucht dient zunächst der lokale Radiosender, wo man auf ein paar weitere Überlebende trifft, doch dann beschließt man, in einem nahe gelegenen Militärbunker nach Antworten zu suchen…
Mena Suvari (bekannt aus American Pie) mimt hier die Soldatin mittleren Rangs, der zwar einige Leute unterstellt sind, die aber insgesamt betrachtet noch ein eher kleines Licht in der Befehlskette darstellt. So wirklich will ihr diese Rolle nicht stehen, da passt ihr direkter Vorgesetzter (Ving Rhames) deutlich besser…
Entsprechend der Situation (eine bereits abgeriegelte Stadt, kampferprobte Militärtruppen in der Gruppe der Überlebenden sowie überschaubarer Gefahr) ist das Gefühl einer latenten Bedrohung in diesem Film eher gering. Stattdessen regiert hier die grobe Gore-Kelle, die an möglichst vielen Stellen gezogen wird.
Erfreulich an der Story ist, dass sie nicht versucht, ein 100%iges Remake des Klassikers „Dawn of the dead“ von Gerge A. Romero zu sein, sondern an vielen Stellen eigene Wege geht. Zwar sind diese Wege in der Regel auch schon recht ausgetreten, aber (und hier wären wir wieder am Beginn der Rezension): Freunde von Zombiefilmen haben keine großen Anforderungen an die Story eines solchen Films. Es ist fast schon Pflicht, dass hier ein paar Stereotype verwendet werden, sonst würde das alles kein echter Zombiefilm sein.
Miner wählt in seinem Film die Sorte Zombies, die nicht hirnlos durch die Gegend wanken, sondern mit einem gewissen Maß an Intelligenz ausgestattet sind und sich gezielt und schnell bewegen können. Dadurch wird die Situation allerdings höchstens gefährlich, nicht aber bedrohlich, und die Art und Weise, wie die Gruppe sich durch die Zombiehorden schlachtet, macht ganz schnell deutlich, dass jedes Opfer unter den Überlebenden in erster Linie an eigener Dummheit stirbt.
Egal, wie: die Splattereffekte können sich sehen lassen, die Story ist zwar nicht überragend, aber ausreichend, und unter Zombiefilmen einen wirklich „anspruchsvollen“ Streifen zu finden, ist wahrscheinlich fast unmöglich, von daher geht Steve Miner´s DAY OF THE DEAD für Genre-Fans völlig in Ordnung, es sei denn, man legt viel Wert auf Gänsehaut-Stimmung, denn die bleibt zugunsten der Action aus.