Echoes 2 – Stimmen aus der Zwischenwelt

Ich muss gestehen, dass ich bisher Echoes noch nicht gesehen habe, obwohl er irgendwo bei mir zu Hause in der DVD-Sammlung steht. ECHOES 2 habe ich entsprechend nur ungern angeworfen, da ich fürchtete, ohne Kenntnis von Teil 1 im Nachteil zu sein. Besorgnis unbegründet: ECHOES 2 ist ein völlig eigenständiger Film und hat mit Teil 1 nicht viel am Hut. Ein paar kleinere Berührungspunkte gibt es, die sind aber fast zu vernachlässigen.

Ted Cogan muss im Irak den Befehl geben, auf einen Transporter zu schießen, der keinerlei Warnhinweisschilder beachtet und auch auf Warnschüsse nicht reagiert. Als das Fahrzeug in einem Feuerball explodiert, stellt sich heraus, dass es sich um Zivilisten gehandelt hat, die in dem Feuer sterben. Noch während der Rettungsaktion wird der Trupp von Terroristen unter Beschuss genommen, und Cogan wird schwer verletzt. Erst Wochen später erwacht er aus seinem Koma und wird nach Hause geschickt.

Doch Cogan ist traumatisiert: ständig sieht er verbrannte Menschen um sich, die scheinbar etwas von ihm wollen, und nach und nach wird ihm klar, dass diese Visionen Realität sind, wenn auch nur für ihn sichtbar. Das führt zu zusätzlichen Spannungen in der Familie, denn sie sind zum einen pleite, zum anderen scheint sein Sohn Max taub für jegliche Art von Autorität zu sein und sich mit den falschen Leuten abzugeben.
Je länger Ted diese Horrorvisionen ignoriert, desto bedrohlicher werden die Situationen für ihn und seine Familie, daher versucht er, herauszufinden, was die Toten von ihm wollen. Dabei stößt er auf ein finsteres Geheimnis…

Regisseur Ernie Barbarash macht eigentlich alles richtig: auch, wenn man ein paar kleinere Punkte hat, die ECHOES 2 tatsächlich zu einem zweiten Teil machen, so ist die Story dennoch völlig unabhängig vom ersten Teil verständlich, bietet zudem eine komplett neue Besetzung und eben durch den neuen Handlungsstrang spannende Unterhaltung.
Mit Rob Lowe in der Hauptrolle hat er einen richtigen Glücksgriff gezogen, denn der geht darin als traumatisierter Ex-Soldat voll auf und spielt extrem überzeugend, sowohl in seinen Ängsten, wie auch in seiner Vaterrolle oder als Soldat an der Front. Ich habe etwas länger gebraucht, bis mir eingefallen ist, woher ich Lowe´s Gesicht kenne, irgendwann ist mir dann aber die Verfilmung von Stephen Kings „The Stand“ durch den Kopf gegangen.
Die Nebenrollen sind ebenfalls recht gut besetzt, fallen aber im Vergleich bei weitem nicht so sehr ins Gewicht.

Die Spannung, der Horror und die Schockmomente sind es, die diesen Film auszeichnen. Zudem erhält man zum Ende eine überraschende Wendung, die in der Form wohl nicht unbedingt vorhersehbar gewesen ist.

Bild und Ton der DVD sind völlig okay, ab und an ist das Bild etwas grobkörnig, das spielt allerdings keine allzu tragende Rolle. In Rückblicken wird ein Filtereffekt verwendet, um von den aktuellen Geschehnissen zu unterscheiden.

Wer sich gerne von einem Film erschrecken lässt, ist hier absolut richtig beraten und wird seine Freude daran haben. Die Altersfreigabe ab 16 Jahren ist in Anbetracht von ein-zwei Szenen überraschend niedrig, allerdings nur in Bezug auf die gezeigten Bilder, nicht bezüglich des Inhalts. ECHOES 2 hat mich bestens unterhalten, und demnächst werde ich mir in Folge dessen auch noch den Vorgänger mit Kevin Bacon zu Gemüte führen.