Top Secret: Akte 006: Lazarus

Die Serie TOP SECRET hat in den letzten Folgen einen erfreulichen Trend eingeschlagen, nämlich die Fragen, die sich über die ersten zwei-drei Folgen aufgetan haben, Stück für Stück zu beantworten und Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fällen aufzuzeigen, die mit der Hintergrundgeschichte der beiden Hauptfiguren und ihrer Schirmorganisation Trinity eng verknüpft sind. Mit ‚Akte 006: Lazarus’ wird nun noch einmal ein Rundumschlag vollzogen, bei dem wirklich jede einzelne Folge noch einmal in ihrem Kern erklärt wird. Das schafft für die zukünftigen Folgen ungemein viel Raum, um die Geschichte in die eine oder andere Richtung neu zu lenken.

William Ashton Rawleigh und Jade Moregrave sind auf der Jagd nach einem Auftragskiller. Kurz vor ihrem Ziel werden sie von Trinity zurückgepfiffen, denn Desmond hat etwas herausgefunden, was die gesamte Situation verändert.
Rawleigh und Moregrave, gerade aus dem Rausch einer heißen Liebesnacht erwacht, denken allerdings keinesfalls daran, so kurz vor Erledigung des Auftrags aufzugeben, nachdem sie durch die halbe USA gereist sind…
Die Verfolgung des Auftragskillers Madison führt sie letztendlich zu einem Edelbordell, wo die Zielperson, ein gewisser Dr. Alistair Stark, sich mit Madison treffen wollte. Der Ausgang des Treffens ist Stark allerdings wohl eher nicht bekannt gewesen. Von Madison in die Mangel genommen, berichtet er von so ziemlich jedem Projekt, was er in der Vergangenheit begleitet oder betreut hat: Sansibar, Herz aus Eis, die Entwicklung eines gewissen Diadems, die Tage des Zorns, sowie die Entdeckung eines Wesens, das für die Zerstörung in Sansibar verantwortlich war und nur mit dem Gift einer Amazonasspinnenart ruhig gestellt werden konnte…

Serientypisch werden uns auch ein paar Nebenhandlungs-Storylines mit in die Geschichte eingewoben. Jade hat plötzliche Bilder vor Augen, an die sie sich bis dahin nicht mehr erinnern konnte. Bestimmte Orte wirken ihr vertraut, und sie entsinnt sich, eine Schwester gehabt zu haben…
Zudem gibt es eine Einleitung, die vor mehreren Jahren bei einer Bohrstation spielt, bei der das Bohrteam in 15.000 Meter Tiefe scheinbar das Gewölbe zur Hölle durchstößt und eine Kreatur befreit, die große Teile des Forschungsteams tötet…

Die Stammbesetzung Christine Pappert und Thomas Karallus wird in ‚Akte 006: Lazarus’ durch ein nicht weniger gut aufspielendes Sprecherpaar unterstützt, nämlich Dietmar Wunder als Auftragskiller Madison und Klaus Dittmann als Dr. Stark.

Sieht man von ein-zwei deplazierten Zusatzinhalten ab, die man sich in der Deutlichkeit hätte sparen können (hier wollte man wohl bewusst provozieren, um die spätere Entdeckung noch schockierender wirken zu lassen), ist ‚Lazarus’ mal wieder eine extrem spannend gelungene und interessant erzählte Folge, der es lediglich über die gesamte Länge betrachtet ein wenig an Action fehlt (wohlgemerkt: Action, nicht Spannung), wenn man sie im Vergleich zu den vorherigen Folgen setzt. Nach der ersten Folge war ich mir nicht ganz sicher, was ich von TOP SECRET halten sollte, jetzt bin ich mir langsam sicher, dass die Macher vom ersten Moment an ein genaues Konzept für die Serie vorliegen hatten, das sich jetzt nach und nach vervollständigt und weiterentwickelt. Schick!