Da ist er wieder, der schon im gesetzten Alter befindliche Inspector der Mordkommission von Midsomer. Nun schon in der siebten Staffel ermittelnd, beweist John Nettles erneut in seiner Rolle, dass es nicht immer die harte Action und das schnelle Erzähltempo sein müssen, um einen Krimi spannend zu gestalten.
Die in der siebten Staffel bearbeiteten vier Fälle haben es mal wieder in sich. Auf insgesamt 380 Minuten Spielzeit gilt es wieder, komplizierte Mordfälle aufzudecken, deren Motive teilweise sehr tiefgründig liegen und bei denen man zunächst weit in die Vergangenheit gereist sein muss, um zu verstehen, was dort eigentlich wirklich vor sich geht.
Mitten bei den Festivitäten zur Gallapfelwoche in Midsomer Barton wird die Mutter der vor acht Jahren verstorbenen Festkönigin Bella Slade tot im Flussbett gefunden. Zunächst sieht alles nach Selbstmord aus, doch noch während Inspector Barnaby dabei ist, die Untersuchungen abzuschließen, wird eine weitere Leiche entdeckt, und diesmal ist ein Selbstmord ausgeschlossen. Da bei beiden Opfern Spuren eines Beruhigungsmittels im Blutkreislauf gefunden werden, liegt die Vermutung nahe: hier hat ein und derselbe Täter zugeschlagen. Aber was haben die beiden Toten gemein? Barnaby hat nicht nur den Mörder zu entlarven, sondern sieht sich einem wilden Treiben von heimlichen Ehebrüchen, Pädophilie und Spießertum entgegengestellt, bei dem jeder seine eigenen Geheimnisse zu vertuschen versucht. ‚Die tote Königin’ scheint Dreh- und Angelpunkt der Geschehnisse zu sein.
Ein Mann, eine Ehefrau und zwei Ex-Frauen zusammen in einem Schloss? Ganz klar, dass das nicht lange gut gehen kann. Freddy Butler stirbt kurze Zeit später an Herzversagen. Zwischen Witwe und Ex-Frauen bricht ein Streit bezüglich des Erbes aus, und da soll Barnaby in Ruhe ermitteln können? Alle drei sind verdächtig, und je tiefer er gräbt, desto schmutziger werden die Geheimnisse der Familie, die er zu Tage fördert. ‚Der Krieg der Witwen’ hat begonnen.
Martin Barrett wird erschossen. Wie Barnaby bei seinen Ermittlungen herausfindet, hat sich Barrett durch Erpressungen jede Menge Feinde gemacht, und es gibt jede Menge Verdächtige.
Schon bald erkennt Barnaby: ‚Die Spur führt ins Meer’.
Statt „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ lautet die letzte Folge der Staffel im Original „Four funerals and a wedding“. Auf der Kirmes in Broughton sterben kurz hintereinander die Aktivistin Mildred Danvers und der frauenfeindliche Reverend Anthony Gant. Geht es bei diesen Morden um Wettbewerbsbeeinflussung, schließlich läuft der „Wettbewerb der Geschlechter“, oder gibt es doch andere Gründe dafür? Nach der Devise „Erst Morden, dann heiraten“ endet die Staffel versöhnlich mit einer Hochzeit.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die siebte Staffel sicherlich niemanden überzeugen wird, INSPECTOR BARNABY – Fan zu werden, der nicht schon Gefallen an den ersten sechs Staffeln gefunden hat. Wer aber schon jetzt Freund des gemütlichen Ermittlers ist, der wird auch mit den neuen vier Fällen viel Freude haben. Auf technischer Seite hat sich nicht sonderlich viel getan, die DVD bietet auch hier ein 16:9 Bild und lediglich eine Stereo-Tonspur, wahlweise in deutsch oder mit Originalton.