Die Letzten Helden: 01: Über den Wolken Mordens

Eigentlich schon viel zu spät, aber dennoch voller Elan berichten wir ab sofort über die seit etwa einem Jahr erhältliche Fantasy-Hörspielreihe „Die letzten Helden“ aus dem Hause Holysoft. Schon recht schnell wird dem Hörer klar, dass es sich hierbei nicht um einzelne Geschichten handelt, sondern dass eine Fortsetzungsstory erzählt wird, die obendrein nicht nur zunächst grob geplant wurde, sondern bei der gleich alles unter Dach und Fach gebracht wurde. 24 Folgen mit unterschiedlich langen Spielzeiten (irgendwo zwischen einer bis fünf CD´s pro Folge) wurden zunächst komplett aufgenommen und nun nach und nach veröffentlicht. Inhaltlich wird durchaus gängige Fantasy-Kost geboten, die zwar das eine oder andere Klischee voll erfüllt, dafür aber auch Querverweise zu bekannten Märchen bietet. Wenn es eine Sache gibt, die man den Machern vorwerfen will, dann sind es die insgesamt doch eher wenig kreativen Namensgebungen der handelnden Personen. Hierbei hätte man durchaus bessere Lösungen finden können. Kann man sich damit aber abfinden oder gar anfreunden, erwartet einen ein satt produziertes Hörspiel, das aufgrund seiner einzelnen Erzählabschnitte auch inhaltlich gut verarbeitet werden kann.

Alles startet „Über den Wolken Mordens“. Der Magier X hat bei einem Magieexperiment, das ihm den Weg zum Konzil der Elemente weisen soll, ein Seelentier (eine Art Dschinn in Form eines Gargylen) an sich gebunden, das auf den Namen Eye hört. Er wird ohne Titel von seiner Magierakademie verbannt, weil er sich eher dem Experimentieren zuneigt, anstatt Formeln zu pauken. Als er dann erwähnt, dass er seine Studien am Konzil der Elemente vervollständigen würde (dessen Existenz weitläufig als Schwindel angesehen wird), lacht man obendrein über ihn und bietet ihm den Vorsitz der Akademie an, wenn ihm dies gelingen würde…

Als Hofmagier fällt ihm die Aufgabe zu, den jungen Ritter Amon von Falkenfels vor einer Machtübernahme zu retten. Gemeinsam fliehen sie vor ihren Häschern, und als Ziel hat X sich das Konzil erwählt. Er folgt dabei sämtlichen Hinweisen, die ihm zu Ohren kommen…

David Holy, der für dieses Mammutprojekt verantwortlich ist, backt wirklich keine kleinen Brötchen. Mit insgesamt 27 unterschiedlichen Sprechern ist schon das Hörspieldebüt vollgepackt, insgesamt sollen es mehr als 300 Leute sein, die er dazu verpflichten konnte. Und wer jetzt denkt „viele Leute sagt nichts aus“, dem gebe ich Recht, aber schaut man sich an, wer da alles so mitwirkt (unter der Regie von Björn Korthof sprechen hier Dietmar Wunder als X, Kim Hasper als Amon von Falkenfels, Engelbert von Nordhausen als Eye, Christian Rode als Erzähler, Detlef Bierstedt, Claudia Urbschat-Mingues, …), da wird man seine Skepsis schon etwas weiter zur Seite schieben können.

Alleine die Tatsache, dass mit einem „im-Sande-Verlaufen“ der Serie nicht zu rechnen ist, macht DIE LETZTEN HELDEN schon attraktiv. Dass obendrein auch noch so unglaublich gute Sprecher zu Werke gehen, die Produktion stimmt, und auch die Story zu fesseln weiß, ohne einen (wie momentan viele andere Serien) allzu stark zu verwirren, unterstreicht dies zusätzlich. Wer bislang noch nicht diese Serie verfolgt, der kann sich auch die recht großzügigen Hörproben im Internet dazu anhören und sich selbst ein Bild machen. Mich hat bereits die erste Folge überzeugt, und, soviel sei an dieser Stelle verraten, es wird noch spannender!