Es wird feucht! DIE LETZTEN HELDEN gehen mit Folge 5 „Jenseits der Meere der verlorenen Seelen“ auf hohe See. Zusammen mit Amon von Falkenfels und seinem Vertrauten Eye macht sich der Magier X auf den Weg zum Tor der Toten. Darf man das so denn formulieren? Wir erinnern uns: durch das Ritual, welches X durchgeführt hat, um den Weg zum Konzil der Elemente zu finden, wird er unerträglichen Schmerzen ausgesetzt, die ihn nahe an den Rand zum Tod gebracht haben. Ohne Hilfe kann er nicht einmal mehr vernünftig gehen, und somit ist es Amon von Falkenfels, der derzeit für beide handeln muss.
Die Folge steigt auch direkt spannend ein. Der Leichenlord, General des Imperiums, ist den dreien weiter auf der Spur, und seine Leute suchen in der Hafenstadt Harden nach ihnen. Silvereye, ein Matrose, hat ihnen mitgeteilt, dass um Mitternacht die Eternity in den Hafen einlaufen wird, mit der sie nicht nur entkommen könnten, sondern vielmehr die einzige Passage gefunden hätten, die sich über das Meer der verlorenen Seelen trauen würde…
Doch das (wie man recht schnell vermuten mag) Piratenschiff hat ein dunkles Geheimnis, welches Sir X und Amon von Falkenfels schnellstmöglich ergründen müssen. Wie kann es sein, dass sie die einzigen sind, die sich um Proviant Gedanken machen müssen? Und welche Pläne verfolgt die Schiffsärztin Lich? Sollte man sich der offenkundig magisch begabten Frau anvertrauen, oder doch lieber dem barschen Kapitän Tarossa? Fragen über Fragen…
Ganz klar: DIE LETZTEN HELDEN hat sich durch Fluch der Karibik inspirieren lassen. Wie schon bei den vorherigen Folgen bemerkt, schafft es David Holy, sich fast schon „dreist“ bei anderen zu bedienen, diesen Geschichten aber immer einen eigenen Stempel aufzudrücken, der es einen verzeihen lässt, dass man grundsätzlich schon von Beginn an ahnt, wie der grobe Ablauf der Geschichte sein könnte.
Hinzu kommt natürlich, dass die Geschichte, die hier erzählt wird, auch trotz ihrer indirekten Bekanntheit noch spannend bleibt und von der Umsetzung her unglaublich dramatisch und fesselnd präsentiert wird.
Über die Sprecherqualitäten und das Sprecheraufgebot ist wohl genug berichtet worden. Ebenfalls ist schon mehrfach auf die professionellen Soundeffekte hingewiesen worden. Was bislang nur am Rande betrachtet wurde, ist die ebenfalls in mindestens 90% aller Fälle absolut stimmige Hintergrundmusik.
Weil dem so ist, hat man sich im Hause Holysoft auch gedacht, die diesmal etwas „kürzere Geschichte“ (im Sinne von „nur eine CD, die aber mit 80min prall gefüllt) durch eine zweite CD voll mit Soundtrack zu ergänzen. Das ist zwar durchaus legitim, allerdings stellt es in meinen Augen in gewisser Weise eine kleine Mogelpackung dar, wenn man bedenkt, dass die meisten Leute eher Interesse an einer spannenden Geschichte haben, anstatt sich die zwar stimmigen, allein betrachtet aber klar Synthesizer-geprägten Stücke anzuhören.
DIE LETZTEN HELDEN bleiben ihrer Linie treu, grandioses Hörspielvergnügen abzuliefern, das in allen Bereichen auf sehr hohem Niveau produziert wurde. Mit der kommenden Folge ist dann auch der erste Akt der Serie abgeschlossen. Wir sind gespannt.