Beyond the veil: 01: Seance

Das Hörspiellabel Maritim schickt mit BEYOND THE VEIL eine neue Serie ins Rennen, die im Bereich Mystery angesiedelt ist. Hier mischen sie bislang schon mit den Serien „Top Secret“ und „Danger“ mit, allerdings schlägt diese hier einen etwas anderen Weg ein, der auf den ersten Blick viel versprechend erscheint. Mit ‚Seance’ als Auftakt wird gleich eine Doppel-CD präsentiert, die es ermöglicht, nicht nur auf die Rahmenhandlung hinzuweisen, sondern auch die Hauptfiguren gebührend vorzustellen…

Lloyd Steward ist Reporter, und als solcher sucht er immer nach spannenden Stories. Bei seinen Recherchen in den Akten von für die Öffentlichkeit verschlossenen Fällen ist er immer wieder über einen Namen gestolpert: Morris McAlpin. Dieser ist inzwischen alt und lebt in einem Seniorenheim. Steward besucht ihn und kann ihn gegen entsprechende Erpressungsgeschenke überreden, ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern, doch McAlpin weist ihn darauf hin, dass das Wissen, das er verraten würde, Stewards Zukunft beeinflussen und sein gesamtes Leben auf den Kopf stellen könnte…
Und genau diese Geschichte ist dann auch Hauptbestandteil des Hörspiels (und, soviel darf ich wohl mutmaßend vorausgreifen, weitere Geschichten werden bei der gleich bleibenden Rahmenhandlung folgen, bis irgendwann die Folgen, dieses Wissen zu besitzen, den armen Reporter im hier und jetzt einholen werden).

Lady Balfour betrauert den Tod ihres Mannes, der unlängst verstorben ist. Um Abschied nehmen zu können, hat die Familie das Medium Isis und ihren Assistenten auf das Anwesend eingeladen, um eine Seance abzuhalten. Alles scheint gut zu laufen, bis plötzlich ein verbitterter, böser Geist die Kontrolle über das Medium übernimmt, in ihren Körper fährt und ihr nach ein paar mahnenden Worten den Hals bricht…
Gleichzeitig verschwindet der Leichnam von Sir Balfour, und selbiger wird kurz darauf als Täter bei einer Entführung identifiziert… Die beiden Söhne von Lady Balfour machen sich auf die Suche nach ihrem tot geglaubten Vater, und die Tatsache, dass eine Vermisstenanzeige nach einem Toten gestellt wird, lässt den Geheimdienst aufhorchen.

Foggerty bekommt die Aufgabe, nach Sir Balfour zu suchen, und seine Erfahrung in solchen Dingen macht sich schnell bezahlt, denn ihm ist mehr oder weniger direkt klar, dass er alleine das Rätsel nicht zu lösen vermag. Rat, Hilfe und Unterstützung sucht er in einem zwielichten Virtel, wo er auf McAlpin stößt, der, wie sich im Laufe der Zeit herausstellt, über mehrere ganz besondere Gaben verfügt, die für die Auflösung des Rätsels ungemein wichtig sind…

Ein eindrucksvoller Start in eine neue Serie, der man von Vornherein für die wichtigen Rollen entsprechend glaubwürdige Sprecher gegönnt hat. So hören wir unter anderem Jürgen Kluckert, Andreas Fröhlich oder Tobias Meister.

Gibt es auch etwas zu meckern an der Serie? Nunja, als musikalisches Intro und Outro hat man Incardia mit ihrem Song „In Passing“ verpflichtet. Ich hätte etwas weniger rockiges, das deutlich mehr Atmosphäre aufbaut, klar vorgezogen. Das Coverartwork mag zwar durchaus gelungen sein, strahlt aber in sich irgendwie ein viel zu ruhiges Bild aus, wirkt unnahbar, und hat somit kaum etwas mit der rasanten Action zu tun, die uns regelmäßig bei ‚Seance’ erwartet. Da dies aber nur nebensächliche Kleinigkeiten sind, bleibt ein insgesamt sehr positiver erster Eindruck einer Serie, die viel verspricht, das eingeschlagene Niveau jetzt aber auch erst mal halten muss und damit beweist, dass es sich nicht um einen Initial-Geistesblitz handelte, der ganz schnell an Fahrt und Spannung verliert…