Shoot The Hero

Ein Actionfilm mit Danny Trejo und Jason Mewes? Kann gar nicht so schlecht sein, oder? Sollte man meinen. SHOOT THE HERO beweist, dass auch zwei bekannte Gesichter in der Besetzungsliste noch kein Garant für einen unterhaltsamen Film sein müssen. Dieser Klamauk, der irgendwie noch Roadmovie- und Gangsterfilm-Ambitionen haben soll, konnte mich jedenfalls nicht begeistern. Man erkennt relativ gut, dass Regisseur Christian Sesma versucht hat, einen Film im Stil von Guy Ritchie zu drehen, doch das ist in vielerlei Hinsicht in die Hose gegangen.

Vorab für die Leute, die der englischen Sprache nicht allzu mächtig sind: macht einen Bogen um den Streifen, denn in der deutschen Synchronisation ist das leider alles absolut unerträglich. Man könnte fast der Meinung sein, dass die Synchronisation der humoristische Anteil am Film sein soll, doch leider stellt man schon bald fest: nein, das war so ernst gemeint. Hier wurden ein paar Laien ins (heimische?!?) Tonstudio geholt, um ihre Texte entweder vollkommen emotionslos, so unglaubwürdig wie nur möglich oder aber absolut übertrieben einzusprechen.

Erschreckend: genau dieser Tonfall passt sich perfekt der schauspielerischen Leistung an: entweder unglaubwürdig oder völlig unpassend wird hier versucht, den Charakteren Leben einzuhauchen, welches sie eigentlich nicht haben. Kate kommt unglaublich unsympathisch rüber, sodass man Nate eigentlich den Film über wünschen würde, er erkennt, dass sie ihn nicht verdient hat. Leider wird diese Liebesgeschichte mit einem Happy End bestraft.

Lichtblick Nate (Jason Mewes, alias Jay (der von Silent Bob))? Nunja, er spielt den Langweiler sehr gut, sogar so gut, dass ich erst im Abspann begriffen habe, dass der Schauspieler der ansonsten so „coole Jay“ ist. Von Coolness im Charakter keine Spur, ergo: fehlbesetzt. Lichtblick Danny Trejo? Der Mann ist eigentlich in seiner Rolle absolut festgefahren und kann wohl nichts anderes spielen als den Fiesling. In SHOOT THE HERO will aber selbst das nicht funktionieren, da er selbst eher derjenige ist, der die Befehle erteilt, selbst aber nicht fies wird. Ergo: fehlbesetzt. Trejo als Killer? Das wäre was gewesen, so aber wird Potential verschenkt…

Achja, die Geschichte: Nate will Kate trotz Beziehungsproblemen einen Verlobungsring kaufen, doch der Juwelier, bei dem sie einkehren, wird just in dem Moment überfallen. Wer eins und eins zusammenzählen kann, erkennt sofort, was hier abläuft, und wird sich bis zur Auflösung langweilen. Nate kann mit der Beute der Gangster entkommen, und fortan stehen sie im Visier der Gangster… Ermüdend, nicht immer logisch, und vor allem viel zu sehr verfranst stellt sich auch die Story dar.

Fazit: guckt euch entweder Snatch oder Bube, Dame, König, Gras an, wenn euch der Filmstil interessiert. Geht es euch um Jason Mewes, so guckt euch entweder Dogma oder Jay und Silent Bob schlagen zurück an, geht es euch um Danny Trejo, empfehlen wir entweder From Dusk Till Dawn oder aber Machete (jetzt im Kino). Ein wirklicher Grund, warum man sich SHOOT THE HERO (abgesehen vom cool klingenden Titel) anschauen sollte, will mir nicht einfallen, höchstens als Negativbeispiel an einer Filmschule.