Vielleicht liegt es daran, dass ich derzeit mal wieder ein wenig „Left For Dead“ spiele. Vielleicht liegt es daran, dass der Film in der vorliegenden Fassung geschnitten wurde. Vielleicht liegt es daran, dass EVIL 2 den Eindruck macht, ernst genommen zu werden, um dann nur wenige Augenblicke später völlig absurd und lächerlich zu werden. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich recht lange gefragt habe, was Billy Zane wohl mit seinem Geld gemacht haben mag, wenn er es nötig hat, in so einem Streifen mitzuspielen. Fakt ist: EVIL 2 hat mich als eingefleischten Zombiefilm-Freund nicht berührt, nicht begeistert, und auch nicht sonderlich gut unterhalten.
Die Story: vier Überlebende (hier haben wir eine der Parallelen zum Left For Dead) einer Zombieseuche in Griechenland versuchen, ihre eigene Haut zu retten, bevor das Land von der Nato flächendeckend zugebombt wird, um der Lage Herr zu werden. Sie finden heraus, dass die Plage schon in der Antike zu finden war und suchen nun nach einer Lösung. Dabei wird ihnen das Leben aber nicht nur durch die wandelnden Toten erschwert, sondern auch durch ein paar Anarcho-Psychos, die ebenfalls überlebt haben und nun ihre Freude daran haben, auf alles und jeden zu schießen, der sich noch bewegt…
Bei EVIL 2 handelt es sich um die Fortsetzung des Überraschungshits aus 2005, erneut von Regisseur Yorgos Noussias in Szene gesetzt. Dass es sich um eine Low-Budget-Produktion handelt, ist dabei gar nicht mal von entscheidender Wichtigkeit, denn viele gute Zombiefilme kommen mit einem eher überschaubaren Budget zurecht. Es sind die Unstimmigkeiten im Film an sich, die einen verzweifeln lassen.
Nur zwei einfache Beispiele: bis zu diesem Zeitpunkt hat man das Gefühl gehabt, der Film nehme sich selbst insgesamt ernst. Dann folgende Szene: ein Auto fährt mit gefühlten 10 km/h um eine Kurve, als ihm in den Vorderreifen geschossen wird. Schnitt! Als nächstes sehen wir das Auto, wie es sich (wohl gemerkt über die Längsachse) ca. 5x überschlägt, und zwar mit mindestens dreifacher Geschwindigkeit im Vergleich zur Kurvenfahrt.
Nur wenige Momente später rennt ein Überlebender vor einem Scharfschützen davon, der auf ihn abfeuert, und: die Seitenansicht zeigt, wie der Überlebende nicht nur neben dem Projektil herläuft, sondern sogar Boden gut machen kann, um sich hinter einem Betonklotz in Deckung zu begeben… Hätte man es konsequent durchgezogen, das Projektil nun mit einem „quitschende Reifen“-Geräusch bremsen und ebenfalls um die Ecke fliegen lassen, hätte ich sicherlich gelacht… So war es eher ein hysterisches Kopfschütteln gepaart mit Fassungslosigkeit und Unglauben.
Die Idee mit Rückblicken in die Antike, in der die Zombies wüten, ist hingegen sehr gut, und hier hätte man das Potential besser ausschöpfen sollen, indem man einen Großteil des Films in eben jener Epoche hätte spielen lassen. Schade! Chance verpasst. Die Vorstellung, ein zweites „300“, nur mit Zombies, zu sehen, klingt jedenfalls verlockend. Vielleicht hat sich das Noussias ja im Nachhinein auch gedacht und es gibt dann ggf. irgendwann ein Evil 3…