Perfect Hideout

Die Idee, die in PERFECT HIDEOUT steckt, hat durchaus Potential. Ein Kleinkrimineller will aus Liebe zu seiner Freundin den Ausstieg wagen, hat allerdings mit der Vergangenheit noch nicht gänzlich abgeschlossen und muss aus einer Zwangslage heraus improvisieren. Das geht mächtig nach hinten los, er muss sich irgendwo verkriechen, und sucht ausgerechnet Unterschlupf in einem Haus, wo gerade ein Serienkiller zugegen ist. Ziemlich festgefahrene Situation, zumal eine Spezialeinheit der Polizei das Haus umstellt hat.

Regisseur Stephen Manuel hat sich mit Billy Zane zumindest einen bekannten Namen mit ins Boot geholt, um auch ein prominentes Gesicht auf dem Cover präsentieren zu können. Die eigentlichen Hauptrollen haben allerdings Cristian Solimeno und Melinda Y. Cohen. Als Nick und Celia spielen sie das glücklose Pärchen, das unter Nicks Vergangenheit leidet. Er hat ihr schon mehrfach versprochen, nichts illegales mehr zu tun, als sein ehemaliger Unterweltboss allerdings das Leben von Celias Mutter und Celia selbst bedroht, wenn Nick ihm nicht eine Ablösesumme zahlen wird, überfällt der kurzerhand unbewaffnet eine Tankstelle. Soweit läuft alles gut, doch dann kommt in dem Moment ein Polizist in den Laden und zieht die Dienstwaffe. Es kommt zum Handgemenge und der Polizist bricht schwer verletzt zusammen.
Auf der Flucht vor der Polizei gelangen Nick und Celia in einen Streit und setzen ihr Auto in den Graben. Zu Fuß fliehen sie zu einem Anwesen, wovor das perfekte Fluchtauto parkt, nämlich ein Porsche! Doch ohne Schlüssel kommen sie nicht weit, weswegen sie ins Haus einsteigen.
Dort treffen sie auf den vermeintlichen Hausherren, den sie überwältigen. Doch gerade, als sie die Flucht antreten wollen, steht ein Sondereinsatzkommando der Polizei vor dem Haus und blockiert ihren Fluchtweg. Nun beginnt eine Geiselnahme, bei der es zu mehreren Komplikationen kommt: das SEK wird vom Vater des niedergeschossenen Polizisten geleitet, und der hegt in erster Linie Rachegedanken, die Geisel ist nicht, wie Nick und Celia zunächst vermuten, der Besitzer des Landhauses, sondern ein Killer, der drei viertel der Familie brutal ermordet hat, Nick und Celia geraten ständig in Streit, da Nick weiterhin an Flucht glaubt, während Celia sich stellen will, und als dann die Polizei das Haus stürmt und den Killer befreit, stellt dieser plötzlich auch eine Bedrohung im Haus dar!

Der Film ist eher als B-Movie-Produktion zu betrachten, bei der man auf großartige Effekte verzichtet, die Handlung mehr oder weniger belanglos ist, die Schauspieler in ihren Rollen hilflos wirken (Billy Zane hinterlässt zwar einen relativ soliden Eindruck als eiskalter, psychisch ganz schön angeknackster Killer, wirklich glänzen tut er dabei allerdings auch nicht). Weder gibt es zwischen Zane und Solimeno ein gelungenes Wortgefecht, noch eine spannende Actionsequenz. Diese hat man sich für Zane und Cohen vorbehalten, jedoch hat das fast schon Slapstick-Charakter, wenn der Killer sich auch ein drittes und viertes mal die Finger, den Arm oder den Kopf an einer Tür quetschen lässt, Celia aber auch nicht in der Lage ist, wegzulaufen.

PERFECT HIDEOUT macht zwar einen guten Ansatz, ist aber nicht in der Lage das Potential, das die Geschichte liefert, glaubwürdig zu transportieren. Die Aufmachung des Films ist ebenfalls nicht sonderlich berauschend. Insgesamt also ein Film, der weder ein totaler Fehlgriff ist, aber auch nur bedingt begeistern kann. Für eine deutsche Produktion aber recht okay!