John Sinclair: 64: Um Mitternacht am Galgenberg

Asmodina ist tot, die Hölle ist im Umbruch, das Machtvakuum, das ihr Dahinscheiden verursacht hat, lockt jeden nur erdenklichen Dämon an die Oberfläche, um an ihre Stelle zu treten. Doch nur die Mächtigsten haben überhaupt eine realistische Chance, zu bestehen.
JOHN SINCLAIR tut weiterhin sein möglichstes, um den Kampf für das Gute zu entscheiden. In Folge 64 entscheidet sich alles ‚Um Mitternacht am Galgenberg’.

Auf Korsika wurde ein Mädchen entführt. Für die Übergabe eines Lösegeldes wird der Journalist Ty Everett als Mittelsmann angeheuert. Doch als Ty das Geld übergeben will, kommt ihn sein Kontakt furchtbar entstellt entgegen. Würmer kriechen unter seiner Haut, und als letzte Handlung kann er ihm nur ein Amulett überreichen, das er für den Sohn des Lichts bestimmt, bevor er tot zusammenbricht und sich in einen Haufen Würmer verwandelt…

Ermittlungen von Sinclair und seinem Team ergeben, dass das Amulett die Darstellung von Izzi, dem Höllenwurm, zeigt, aus dessen Körper ein Teil verwendet wurde, um Apep zu erschaffen, welches ja Asmodinas andere Gestalt war. Es droht also ein ungeahntes Übel, das weitaus schlimmer sein könnte, als Asmodina es je war. Sinclair, Suko und Bill Conolly fliegen nach Korsika, um dort den Kampf gegen Izzi und seine Diener anzutreten…

Dass die Hörspielreihe JOHN SINCLAIR immer mit jeder Menge Bombast auffährt, dürfte inzwischen bekannt sein. Die Fortsetzungsstory hat in den letzten Folgen jedenfalls deutlich an Fahrt und Bedrohung zugenommen, denn auch, wenn die Tochter des Teufels tot ist, so hat dies nur Platz für viele andere mächtige Gegner geschaffen, und die Mordliga ist ebenfalls nicht völlig untätig. Mit Izzi wird hier eine Kreatur vorgestellt, von der wir sicherlich noch häufiger hören werden, denn es handelt sich um einen wahrlichen Schrecken, gegen den Sinclair und sein Team ein weiteres Mal nur durch Glück bestehen können.

Die Sprecherriege wird dieses mal durch einen Gastauftritt des grandiosen Torsten Michaelis veredelt, der eine ebenso gute Rolle spielt wie die Stammsprecher Frank Glaubrecht (Sinclair), Martin May (Suko) und Detlef Bierstedt (Bill Conolly).

Für meinen Geschmack wird die Entführungsgeschichte etwas zu stark ausgebaut und der Horroraspekt kommt dafür eher ein wenig „überraschend“ und unerwartet, handelt es sich doch tatsächlich um einen reinen Zufall, dass die Entführer als Versteck einen unheiligen Ort gewählt haben, dessen Geschichte sie zwar scheinbar kennen, der sie aber keinen Glauben oder gar Bedeutung beimessen würden. ‚Um Mitternacht am Galgenberg’ ist sicherlich nicht gerade eine der besten Sinclair-Geschichten, verbreitet aber nicht das Gefühl, einfaches Streckwerk zu sein, sondern bietet eher eine Plattform für Izzi, um dessen nächsten Auftritt dann noch pompöser und bedrohlicher Wirken zu lassen, ohne den Höllenwurm dann extra noch einmal vorstellen zu müssen…