Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen ermittelt wieder. Dieses mal verschlägt es ihn ins Theater, einen Ort, den er sonst eigentlich nie zu Gesicht bekommt, schließlich ist solch profane Unterhaltung wie Theaterstücke gänzlich unter seinem Niveau. Doch das Verschwinden einer Schauspielerin, das die Polizei vor ein riesiges Rätsel stellt, ist natürlich ein gefundenes Fressen, damit die Denkmaschine wieder einmal ihr umfangreiches Wissen anwenden kann, um ihrem liebsten Hobby zu frönen: der Kriminalistik.
Durch einen Zufall ist der Reporter Hutchinson Hatch im Theater bei der Vorstellung des Shakespeare-Stücks „Wie es euch gefällt“. Doch statt einen ruhigen Theaterabend zu verleben, wird es ungemein hektisch, als die Schauspielerin Belinda Belmont plötzlich und unerwartet nicht zu ihrem Stichwort auf der Bühne erscheint und zu allem Überfluss auch nirgendwo im Theater aufzufinden ist. Da alle Zugänge bewacht sind, ist dies eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Nachdem auch Detective-Sergeant Caruso keine Spur von Belmont entdecken kann, setzt Hatch seinen Freund van Dusen auf den Fall an, der sich nach anfänglicher Skepsis auch mit Feuereifer an die Analyse setzt.
Schnell hat er eine heiße Spur: ist es möglich, dass hier Leute hypnotisiert wurden, um das Verschwinden zu ermöglichen? Aber wer genau hatte denn ein Motiv, wer könnte aus ihrem Verschwinden Nuten ziehen, und vor allem: ist Belinda Belmont nur verschwunden, oder ist sie ermordet worden? Eine Schachtel mit vergifteten Pralinen verringert die Zahl der Verdächtigen…
Im Vergleich zu den bislang veröffentlichten Fällen von Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen erscheint mir ‚Stirb schön mit Shakespeare’ ein wenig simpler gestrickt, bei weitem nicht so hintersinnig wie die anderen Fälle, und vor allem nicht wirklich von Anfang bis Ende plausibel. Hier ins Detail zu gehen, würde viel zu sehr spoilen, von daher beschränken wir uns darauf, dass man auch damals wohl noch bessere Polizeiarbeit geleistet haben dürfte, als dies hier dargestellt wird. Wie VAN DUSEN auf manche für die Auflösung des Verbrechens wichtige Details erkennt und herausfindet, ist hier ebenfalls nicht immer in sich schlüssig.
An der Qualität des Hörspiels als solches ist hingegen erneut nichts zu rütteln. Auch, wenn im direkten Vergleich die inhaltliche Logik etwas nachgelassen hat, zählt VAN DUSEN weiter zu den eher kopf- und weniger actionlastigen Hörspielserien, sicherlich auch bedingt durch die eigentliche Produktionszeit, in der der Zuhörer deutlich weniger Action gewohnt war. Dafür haben die handelnden Charaktere allesamt deutlich mehr Tiefgang, als dies heutzutage gängig wäre.
Am Rande wäre dann eigentlich nur noch der Gastauftritt von Arnold Marquis (u.a. Synchronsprecher von Bud Spencer) als Regisseur John Meany zu erwähnen. Als Bonustrack gibt es erneut ein Interview mit Autor Michael Koser zu hören, in dem er nähere Details über die aktuelle Folge erzählt.