Age Of Heroes

Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass es gar nicht genug Kriegsfilme geben kann. Je mehr Kriegsfilme, desto weniger haben die Leute vielleicht mal Lust, selbst in einen zu ziehen. AGE OF HEROES jedenfalls klingt zunächst erst einmal unglaublich spannend und gut, stellt sich schnell aber als Blendgranate heraus. Mit Sean Bean und Danny Dyer in den Hauptrollen, gibt es hier einen Film, der sich inhaltlich direkt an „Das dreckige Dutzend“ oder „Die Wildgänse kommen“ einreihen kann, allerdings irgendwie in einer völlig anderen Liga spielt.

Schauplatz: Zweiter Weltkrieg. Die Deutschen haben eine bahnbrechende Technologie für das Radarsystem entwickelt, die verhindern könnte, dass die Alliierten ihre Lufthoheit ausnutzen können. Zu anfällig für Jagdgeschwader wären die Bomber, wenn ihre Position von weiter Ferne bereits bekannt wäre. Eine britische Kommandoeinheit soll unter dem Decknamen „Operation Grendel“ die Technik auskundschaften, den Stützpunkt der Deutschen infiltrieren und das Radar unschädlich machen.
Das Kommando besteht aus einem hoch gepriesenen Sergeant und zwölf weiteren Soldaten, deren Auswahl ihm frei gestellt bleibt, wodurch auch der eine oder andere Kriegsgefangene in seinem Team landet… Natürlich ist auch der Deutsche Posten nicht von Anfängern besetzt, sondern einer nahezu ebenbürtigen Elitetruppe von Gebirgsjägern.

Im Endeffekt teilt sich der Film in drei separate Handlungen: die Rekrutierung, Greueltaten der SS an Sympathisanten, und dem finalen Angriff von Operation Grendel auf den deutschen Radarstützpunkt. Schauspielerisch mag zwar noch alles im Lot sein, und abgesehen von einer abgegriffenen Story und vielen Anleihen bei anderen Filmen ist auch die Geschichte halbwegs spannend erzählt, strotzt dabei aber leider nur so vor logischen Fehlern. Ein ungemein beliebter „Running Gag“ in dem Film ist die Munitionsknappheit, die natürlich heroisch ertragen wird, anstatt dass man sich bei der Bewaffnung erledigter Feinde bedient. Traurig, aber wahr, in diesem Film ist ein Elitesoldat eher bereit, sich selbst die Kehle durchzuschneiden, anstatt sich mit einer Naziwaffe zu verteidigen.

Dass in einem Zweiter-Weltkrieg-Film natürlich jeder Deutsche böse ist, dürfte klar sein. Ebenso typisch sind die Kriegsglorifizierungen und der Pathos, den die Kommandoeinheit zum Besten gibt. Da muss man schon hart gesotten sein, um das nicht abschreckend zu finden. An Action mangelt es in diesem Film jedenfalls nicht. Interessante Anekdote: Bond-Autor Ian Fleming taucht in diesem Film als Nebenfigur auf, denn auf seinen wahren Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg basiert auch die Geschichte um AGE OF HEROES. Immerhin nicht ganz so weit hergeholt. Netter B-Movie, kann aber mit Blockbuster-Kriegsfilmen wie „Der Soldat James Ryan“ nicht im Ansatz mithalten…