Mr Hobbs macht Ferien

KochMedia konzentriert sich derzeit stark darauf, alte Klassiker neu zu veröffentlichen. Mit dieser Strategie fahren sie enorm gut, zumal sie auch ein wirklich gutes Gespür für die richtigen Filme haben. Mit dem Klassiker MR. HOBBS MACHT FERIEN jedenfalls zeigen sie James Stewart in einer seiner besten Rollen, die er in Zusammenarbeit mit Regisseur Henry Koster gebracht hat. Der Film stammt im Original aus dem Jahr 1962.

Kommödie mit Anspruch gefällig? Mit Humor, über den man zeitlos lachen kann? Wo die Personen und Begebenheiten dermaßen skurril sind, dass sie eigentlich nur aus dem wahren Leben gegriffen sein können? MR. HOBBS MACHT FERIEN ist so ein Film, bei dem man sich alle paar Sekunden meint, selbst drin zu erkennen. Doch was kann so spannend oder witzig an einem Urlaub sein?

Roger Hobbs (James Stewart) ist ein Familienvater, der einen stressigen Bürojob hat und sich nichts sehnlicher wünscht, als mit seiner Frau Peggy (Maureen O´Hara) einen Urlaub zu zweit zu machen. Doch Peggy hat gänzlich andere Pläne, und kurzerhand reist die gesamte Familie in ein Ferienhaus am Strand. Die gesamte Familie, das bedeutet: Roger, Peggy, Sohn Danny, Tochter Katey, Susan und Janie, sowie deren Ehemänner Byron und Stan. Dann noch das Hausmädchen Brenda.
Doch alles kommt anders, als es sich Roger Hobbs erhofft hat. Statt in ein ruhiges Domizil zu reisen, wo er sich entspannen kann, finden sie ein Strandhaus vor, das alles andere als heimelig zu sein scheint: verwohnt, staubig, brüchig. Eine Lampe ziert den Flur, die nach eigenen Angaben „Dunkelheit spendet“ statt Licht, eine Wasserpumpe, deren Bedienungsanleitung eigentlich relativ einfach klingt, ihn aber vor ein unlösbares Rätsel stellt, Rohrleitungen, die zu explodieren drohen, und, zu Dannys Erschrecken, kein Fernsehempfang.

Statt Ruhe und Erholung steht nun eine Katastrophe nach der anderen an: Sohn Danny interessiert sich nur für Westernfilme, Tochter Katey steckt mitten in der Pubertät und wäre viel lieber mit Freundinnen nach Paris geflogen, Stan hat Krach mit seiner Frau, da er arbeitslos ist, und dann taucht auch noch das Ehepaar Turner auf, die Stan unter Umständen einen neuen Job geben wollen. Roger muss natürlich den perfekten Schwiegervater rauskehren und ist bestens bemüht, die Turners blendend zu unterhalten. Zu dumm nur: die scheinen eigentlich überhaupt gar keine Interessen zu haben, lediglich das Hobby des Vogelkundschafters ist ihnen als spaßiger Zeitvertreib zu entlocken. Roger geht das Risiko ein und marschiert früh morgens mit Martin Turner los…

Es gibt einfach zu viele Gags in diesem Film, um sie alle zu nennen, und es wird auch nicht wirklich funktionieren, diese Gags nachzuerzählen. MR. HOBBS MACHT FERIEN ist einfach ein absolut charmanter Film, den man uneingeschränkt weiter empfehlen kann. Egal, wie alt man ist, egal, auf was für Filme man sonst so steht. Zeitlose Unterhaltung für die ganze Familie, mehr oder weniger absolut gewaltfrei, mehr oder weniger ohne Action, aber dafür mit umso mehr liebenswürdigen Figuren und Charakteren, die allesamt unglaublich lebhaft wirken, dass man den Leuten nicht abnehmen möchte, dass es sich nur um Schauspieler handelt. Wer diesen Klassiker nicht kennt, hat definitiv etwas verpasst.