Es wird sich wieder kräftig gegruselt. PARANORMAL ACTIVITY 3 erfindet das Genre nicht neu, es versucht auch gar nicht erst großartig, sich in den wichtigsten Kernpunkten von seinen Vorgängern zu unterscheiden. Dafür aber wird hier deutlich subtiler gearbeitet, es geht schneller zur Sache, und die Bedrohung durch eine paranormale Aktivität äußert sich nicht nur durch wackelnde Lampen oder einer spukhaften Bewegung an einer Bettdecke: hier wird der Film dem Titel Horrorschocker durchaus auch einmal gerecht.
Wir entsinnen uns an den zweiten Teil der Reihe: Mehr als die Hälfte des Films verbrachte man als Zuschauer mit Warten und genauem Beobachten. Eine „mysteriös wackelnde Pfanne an der Wand“ wurde schon mit panischer Angst honoriert… Oder eben auch nicht. PARANORMAL ACTIVITY 3 hat aus den Fehlern des Vorgängers deutlich eine Lehre gezogen und beginnt ganz klar deutlich früher, den Zuschauer mit Dingen zu konfrontieren, die einen unter Umständen ängstigen könnten. Dieses Gefühl, dass endlich etwas passieren könnte, beschränkt sich lediglich auf ca. das erste Drittel, und dafür gibt es zum Ende hin zehn bis fünfzehn Minuten Handlung, die das Niveau definitiv heben und auch der gesamten Spannung des Films gut tun. Endlich mal ein richtiger Höhepunkt.
Zum Inhalt sein nur so viel gesagt: eine junge Patchwork-Familie bestehend aus Stiefvater Dennis, Mutter Julie und den beiden Töchtern Kristi und Katie bezieht ein Haus. Er ist von Berufs wegen Kameramann, der bei Hochzeiten filmt und daraus dann Videos schneidet. Entsprechend ist er Experte im Umgang mit Kamera und Schneidtisch. Bei dem Versuch, mit seiner Freundin einen privaten Porno zu drehen, wackelt plötzlich das ganze Haus. Zunächst glaubt man an ein Erdbeben, doch später sieht er auf den Filmaufnahmen in dem fallenden Staub eine Erscheinung…
Natürlich hegt er kurz darauf Selbstzweifel, zumal auch Julie ihm mitteilt, dass er Gespenster sieht (wie Recht sie damit eigentlich hat, erfahren die beiden erst deutlich später). Ab diesem Zeitpunkt stellt Dennis jedenfalls überall im Haus Kameras auf, um diese Erscheinung eventuell noch einmal zu erwischen. In welcher Gefahr er und seine Familie stecken, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht…
Wie gesagt: das Tempo, das PARANORMAL ACTIVITY 3 einlegt, ist deutlich gefälliger als noch beim Vorgänger. Dass grundlegend nichts Neues erzählt wird und die Handlung abgesehen von der Auflösung genauso gut schon im zweiten Teil gezeigt hätte werden können, zeigt eigentlich nur, dass die Macher Wert darauf legen, dass ihre paranormalen Aktivitäten einem gewissen Schema folgen. Insgesamt hat uns der Film deutlich besser gefallen als noch Teil 2, wirkliche Beklemmungen oder Angstzustände haben wir aber nicht verspürt. Zudem stellen wir uns die Frage, wie man gegebenenfalls einen vierten Teil aufziehen möchte, ohne die Zuschauer komplett zu ermüden.
Fans der ersten beiden Teile können unbedenklich zugreifen, wer sich mal einen Teil von PARANORMAL ACTIVITY anschauen will, kann ebenfalls hier loslegen. Eine fortlaufende Handlung gibt es nicht, abgesehen davon stellt PARANORMAL ACTIVITY 3 das Prequel dar. Schön zu sehen, dass sich manche Filmreihen tatsächlich mit der Zeit noch verbessern, und nicht wie etwa bei Saw oder Final Destination mit der Zeit einfach nur totlaufen…