Lego Harry Potter Die Jahre 1-4 (Xbox 360)

Wer mich in letzter Zeit gesucht hat, hätte vielleicht mal bei Gleis 9 ¾ vorbeischauen, einen Blick in den Tropfenden Kessel werfen, oder direkt nach Hogwarts kommen sollen. LEGO HARRY POTTER – DIE JAHRE 1-4 macht süchtig.
Sämtliche Legospiele davor hatten alle ihren Charme, aber hier passt einfach alles perfekt zusammen… Das Harry Potter – Universum bietet genug amüsante Details, damit der typische Legospiel-Humor richtig greifen kann. Aber das ist noch längst nicht alles.

Inhaltlich sollte eigentlich alles hinreichend geklärt sein. Wer nicht ohnehin schon die Bücher gelesen hat, sollte zumindest schon einmal die Filme gesehen haben. Wem beides noch völlig fremd ist, der wird aller Wahrscheinlichkeit auch einen Bogen um das Spiel machen, und wenn nicht, sei dringlichst geraten, erst die Originalvorlage kennen zu lernen, um die diversen versteckten Pointen auch zu verstehen.

Als neuer Schüler an der Zauberschule Hogwarts hat man es natürlich nicht leicht. Ihr kennt zunächst nur wenige Zaubersprüche und müsst mit diesen zurechtkommen. An vielen Stellen des Spiels werdet ihr feststellen, dass ihr nicht weiter kommt. Keine Bange, zu einem späteren Zeitpunkt habt ihr das nötige magische Fachwissen, um auch diese Stellen zu meistern.

Abgesehen vom obligatorischen Legosteine-Einsammeln verwendet ihr Zaubersprüche und Tränke, um die diversen Rätsel des Spiels zu lösen. Die Zaubertränke müssen natürlich vorab auch erst zusammengebraut werden, und ihr müsst dafür die benötigten Zutaten zusammensuchen. Die Rätsel sind in der Regel nicht allzu fordernd, machen aber nichtsdestotrotz ungemein viel Laune, und die vielen unterschiedlichen Herausforderungen, die in den einzelnen Levels eingebaut sind, motivieren ungemein, auch den letzten Winkel der liebevoll gestalteten Areale abzusuchen und jede noch so verrückte Möglichkeit auf einen eventuellen Effekt hin zu versuchen.

Entsprechend der jeweiligen Szenen stehen euch unterschiedlich viele Charaktere zur Verfügung, mit denen ihr vorgeht, mindestens sind es aber immer zwei (da ja auch erneut ein Koop-Modus eingebaut wurde). Wer nicht alle Erfolge in einem Level geschafft hat, kann nach Beendigung desselbigen jederzeit in den freien Modus wechseln, und es gibt etliches, was man vollbringen kann. Angefangen beim Sammeln einer bestimmten Menge Legosteine, durch das Aktivieren einer bestimmten Menge interaktiver Gegenstände (abhängig vom jeweiligen Raum) kann man zusätzliche Kostüme und Charaktere freischalten, es gilt goldene Legosteine zu ergattern, viergeteilte Hogwarts-Wappen, … Teilweise bleibt euch auch gar nichts anderes übrig, da ihr bestimmte Dinge nur erfüllen könnt, wenn ihr einen Charakter auswählt, der euch im eigentlichen Missionsmodus nicht zur Verfügung steht.

Zudem verbergen sich hinter den Türen der Bank Gringotts zusätzliche Bonuslevel, die euer gesamtes magisches Können fordern, damit ihr an die heißbegehrten goldenen Steine im Labyrinth-Inneren gelangt.
Und natürlich gibt es auch wieder einen Level-Editor, mit dem ihr eure eigenen Rätsel zusammenstellen könnt.
In den Geschäften der Winkelgasse warten nicht nur die Schnelleinstiege zurück in den Storymodus, den freien Modus oder zu den Gewölben von Gringotts, sondern auch Geschäfte, in denen ihr Zaubersprüche erlernen könnt, weitere goldene Steine einkauft, oder aber Kostüme, die ihr vorher in den Levels gefunden habt, endgültig freischaltet. Für all dies benötigt ihr jede Menge Barvermögen, und das erhaltet ihr, wer hätte das Gedacht, durch das Einsammeln von Legosteinen. Ein Kreislauf, der gut funktioniert: Freispielen, Geld sammeln, Freischalten… Um sich dann die zusätzlichen Zaubersprüche und goldenen Steine ebenfalls noch leisten zu können, müsst ihr schon den einen oder anderen Besuch mehr in Hogwarts hinter euch bringen, aber seid gewarnt: einmal dort gewesen, wollt ihr sowieso immer wieder hin.

LEGO HARRY POTTER DIE JAHRE 1-4 ist der Höhepunkt der bisherigen Legospiele. Eine unglaublich gute Technik, ein spannendes und witziges Setting, jede Menge Umfang, motivierende Herausforderungen: was will man mehr?