Lego Harry Potter – Die Jahre 5-7 (Xbox 360)

Ein letztes mal (so denken wir) zaubert sich Harry Potter als Legofigur durch Hogwards und seine Schuljahre, um im Endeffekt gegen Voldemort anzutreten und diesem ein für alle mal klar zu machen, dass Schwarzmagier keine Chance haben. Ob nun alleine oder kooperativ im (leider ziemlich mies umgesetzten und stellenweise verwirrenden) Splitscreen zaubert ihr also los und sammelt ganz nebenbei, wie es für die Lego-Spiele typisch ist, sämtliche Steinchen auf, die ihr finden könnt.

Im Vergleich zum vorherigen Teil ist LEGO HARRY POTTER – DIE JAHRE 5-7 ehrlich gesagt eigentlich nur eine rein inhaltliche Fortsetzung. Wo das Harry-Potter-Universum im ersten Teil noch enorm viel frischen Wind in das Lego-Prinzip bringen konnte, schließlich gab es nun ein Kreismenü mit unterschiedlichen Zaubern, die die Figuren einsetzen konnten, birgt die Fortsetzung nun die Gefahr, eigentlich kaum neue Impulse setzen zu können.

Die Inhalte der Bücher bzw. der Filme (denn daran orientiert sich das Spiel ganz klar) sollten hinlänglich bekannt sein. Während Dumbledore und seine Vertrauten den Kampf gegen Voldemort aufnehmen wollen, weigert sich das Zaubereiministerium beharrlich, an die Rückkehr des schrecklichen Zauberers zu glauben. Das wiederum vereinfacht es Voldemort ungemein, seine Todesser-Armee aufzustellen und dann nach und nach auch die Regierung zu unterminieren, bis sich niemand mehr gegen eine Herrschaft des Dunklen Lords zu stellen wagt. Lediglich Harry, Ron und Hermine haben später nach Dumbledores Tod noch die Chance, Voldemort zu stoppen, denn sie allein wissen über seine Horkruxe Bescheid, Gegenstände, in die er Teile seiner Seele hat einfließen lassen, um Unsterblichkeit zu erhalten.

Man sollte die Geschichte schon ziemlich genau kennen, denn sonst macht es einem LEGO HARRY POTTER eher schwer, inhaltlich zu folgen. Zudem ist es nicht ganz so einfach, den kompletten Humor zu verstehen, den die Macher erneut in das Spiel haben einfließen lassen. Zugegeben: wer inhaltlich folgen kann, wird sich über die Slapstick-Einlagen sehr freuen.

Technisch gesehen gibt es wie gesagt nicht sonderlich viel Neues. Die Grafik und der Sound bewegen sich auf nahezu identischem Niveau wie der Vorgänger, und auch an der Steuerung hat man nicht herumexperimentiert. Langsam schleicht sich bei den Lego-Spielen, wie schon vor einiger Zeit bereits prognostiziert, ein gewisses Sättigungsgefühl ein. Um hier wirklich noch einmal ein Zeichen zu setzen oder etwas zu bewegen, müsste ein neues Franchise her, das zu fesseln vermag. Lego „Der Herr der Ringe“? Wieso nicht… Warten wir ab, was sich Traveller´s Tale als nächstes einfallen lassen…