The Legend of Spyro – Dawn of the dragon (Xbox 360)

Das dritte und letzte Kapitel um SPYRO ist erschienen. Das Spiel gestaltet sich als gelungener Genre-Mix: ein bisschen ActionAdventure, ein bisschen Jump´n´Run, durch Fertigkeitensteigerung und Rüstungsteile ein wenig Rollenspielflair, also alles, was man sich so wünschen kann. Erstmals könnt ihr von Beginn an in die Lüfte steigen, und ihr werdet im Spiel kontinuierlich von Cyinder, SPYRO´s ehemaliger Feindin, begleitet. Der Clou: bekommt ihr überraschend Besuch, kann dieser jederzeit als zweiter Spieler in die Partie mit einsteigen!

Um das Negative gleich vorab zu nennen und sich dann voll und ganz auf die positiven Seiten des Spieles stürzen zu können: die beiden Drachen werden von einer weiteren, heimlichen Hauptperson im Spiel begleitet. Die Rede ist hier nicht von dem NPC Hunter, sondern von Odysseus, dem Kamerakind. Herrlich verwirrende Irrfahrten könnt ihr mit ihm erleben, die euch nicht nur das ein oder andere mal bei Flugeinlagen den letzten Nerv kosten oder im Kampf einen nicht zu verachtenden Nachteil einbringen, sondern auch herrliche Nahaufnahmen von Grashalmen oder Hügelgestein bieten.

Hat man sich hiermit irgendwann arrangiert (und hat auch der ggfs. anwesende Mitspieler sich damit abgefunden, dass es keinen SplitScreen gibt, sondern beide nur in eine Richtung rennen oder fliegen können), dann beginnt der spaßige Teil.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Dunkelmeister ist seinem Gefängnis entkommen und will die Welt in ewige Finsternis stürzen. Doch SPYRO und Cynder bekommen Hilfe von Hunter, der sie aus ihrer Gefangenschaft befreit und ihnen den Weg leitet, der zur Rettung der Welt führt und letztendlich den Dunkelmeister zu Fall bringen soll. Dass auf diesem Weg allerhand Gefahren lauern und nicht immer alles nur ein Zuckerschlecken ist, sollte klar sein.

Die Spielgrafik kann sich sehr gut sehen lassen. Flüssige Bewegungsabläufe, urkomische Kampfeinlagen, schön viele bunte Farben (allerdings bei Nacht auch erschreckend dunkle Gebiete, in denen man bei Kämpfen eher auf Verdacht hin zuschlägt), tolle Effekte. Das alles würde grandios wirken, wenn man die Kamerafahrten in den Griff bekommen hätte. Aber auch so ist das schon eine Pracht, und man vergisst immer wieder ganz schnell, was einem da gerade in endloser Vergrößerung auf den Bildschirm gezoomt wurde, sobald man wieder eine vernünftige Perspektive hat. Ab und an gibt es ein paar geringfügige Clippingfehler, die man aber auch verschmerzen kann und die in erster Linie in den Videosequenzen zu finden sind. Die sind übrigens insgesamt eher Mittelmaß. Auch egal!
Für eine spannende und unterhaltsame Atmosphäre sorgen die allesamt sehr guten und teilweise auch dem Ohr wohl vertrauten Synchronsprecher. So hören wir in den Hauptrollen die deutschen Stimmen von Elijah Wood, Christina Ricci und Gary Oldman, aber auch alle anderen machen ihre Sache wirklich gut. Die Musik ist stimmungsvoll, wenn auch nicht umwerfend, und die Soundeffekte gefallen auch. Im Mix finden sich hier keine Schwachstellen.

THE LEGEND OF SPYRO – DAWN OF THE DRAGON ist sicherlich in erster Linie für Jugendliche gedacht, macht aber auch ansonsten einen Mordsspaß, sobald man sich an die teilweise etwas gewöhnungsbedürftige Steuerung in der Luft herangetastet hat und man auch an den kleinen Schwächen, die hier programmierseitig ab und zu auftreten, keinen größeren Anstoß findet. Insbesondere die Idee, jederzeit in den Multiplayermodus und zurück zu wechseln, ist wirklich einer der besten Einfälle, anstatt strikt zwischen Singleplayer und Multiplayer-Kampagne zu unterscheiden. Also schwingt euch in die Lüfte und rettet die Welt vor dem dunklen Herrscher!