Unit 13 (Playstation Vita)

UNIT 13 ist ein klassischer 3rd-Person-Shooter, der kurz nach dem Launch der Playstation Vita veröffentlicht wurde. Gerade für das Shooter-Genre ist die Vita mit zwei Analog-Sticks natürlich wie geschaffen, entsprechend ist die Vorfreude groß gewesen, diesen Titel in die Finger zu bekommen. Was UNIT 13 sonst alles so zu bieten hat, erfahrt ihr bei uns.
Auf eine Story verzichtet der Titel überraschend. Lediglich ein grobes Informationsgerüst wird einem bereit gestellt, um nicht allzu viele Fragen zu stellen: Einheit 13 ist selbstverständlich eine Eliteeinheit bestehend aus Soldaten unterschiedlichster Herkunft, schließlich agiert man auch weltweit und legt sich mit Kriegstreibern, Diktatoren und Waffenschiebern an. Je nach Mission sucht ihr euch also eine der sechs Charakterklassen aus, die auf unterschiedlichste Einsätze spezialisiert sind: Infiltration, Sniper, Allround-Soldat, Techniker, Stratege und Assistant. Ob ihr die Missionen nun im Hauruck-Verfahren bewältigt, indem ihr euch nur um die Primärziele kümmert, oder ob ihr langsam und bedächtig loszieht, jeden einzelnen Gegner eliminiert und auch sämtliche Sprengfallen entschärft, bleibt euch überlassen, es sei denn, das Spiel setzt als Missionsziel ein bestimmtes Zeitlimit oder aber die Aufgabe, unbemerkt einzudringen und wieder zu entkommen. Unbemerkt kann man aber u.a. auch dann bleiben, wenn man alle Gegner erschießt, bevor sie Alarm geben können.
Mangels Story verkommt UNIT 13 sehr schnell zu einem Spiel, das man gelegentlich mal zur Hand nimmt, ein bis zwei Missionen spielt, und es dann wieder bei Seite packt. Schuld daran ist aber nicht nur die fehlende Story, sondern auch andere, programmiertechnische Kleinigkeiten. So könnt ihr mit euren Waffen zum Beispiel nicht einmal durch wehende Flaggen schießen (was in der Regel noch nicht so schlimm wäre), geschweige denn durch die Balustrade von Treppengeländern oder ähnliches. Hier hat der Titel eindeutig Schwächen. Stehe ich auf einem Balkon und ziele auf Gegner, die ein Stockwerk unter mir stehen, bin ich nicht in der Lage, diese zu treffen, da die Spielfigur die Waffe immer noch irgendwie auf Hüfthöhe zu halten in der Lage ist und munter auf das Geländer einschießt, statt auf die Gegner, die sich im Fadenkreuz bewegen. Entsprechend muss ich die nun alarmierten Truppen erst einmal im unteren Geschoss in Empfang nehmen und dort abservieren. Das wäre aus der überlegenen Position heraus deutlich einfacher gewesen…
Die unterschiedlichen Zielsetzungen der einzelnen Missionen unterscheiden sich leider auch nur marginal voneinander. In der Regel geht es darum, von A nach B zu gelangen, um dort entweder etwas einzusammeln (durch Druck auf den Touchscreen), etwas zu entschärfen (durch Druck auf den Touchscreen), einen Sprengsatz zu deponieren (na, wer kann erraten, wie?) oder aber eine Zielperson auszuschalten, die dann, warum auch immer, deutlich mehr einstecken kann als ihre Wächter, sich ansonsten aber kaum von ihnen unterscheidet und bei einem Kopftreffer ebenfalls sofort das Zeitliche segnet. Erfreulich ist, dass man die kompletten Missionen auch kooperativ durchspielen kann.
Grafisch ist UNIT 13 leider nicht so weit wie ein Uncharted, die Grafik wirkt sich aber auch nicht negativ auf das Spielgefühl oder den Spielspaß aus. Der ist durch die monotonen Missionsdesigns sowieso schon deutlich dezimiert und wird durch oben erwähnte Programmierschwächen noch weiter nach unten gezogen. Warum UNIT 13 trotzdem seine Momente hat? Ganz einfach: weil es keine Story gibt. Das klingt widersinnig? Ich werde das erklären.
Wie oft haben wir in letzter Zeit die Welt vor Terroristen gerettet, haben uns durch gefühlte tausende Schlachlevels geballert? Wie oft haben wir ein Spiel nur deswegen zu Ende gespielt, um zu erfahren, wie es ausgeht, um hinterher mehr oder weniger genauso schlau wie vorher zu sein? UNIT 13 erspart uns diesen Stress, und lädt in „Counterstrike vs. Bots“-Manier dazu ein, einfach nur Spaß am Spielen zu haben, ohne sich durch eine Geschichte ablenken zu lassen. Und genau hier hat das Spiel auch seine Stärken, denn man kann (zumindest theoretisch) tatsächlich unterschiedliche Lösungswege für die Missionen suchen.