Mark Brandis: 16: Operation Sonnenfracht

Erneut eine Einzelfolge? Wir verraten mal so viel vorab: eigentlich nicht. ‚Operation Sonnenfracht’ der Serie MARK BRANDIS endet offen und lässt den Zuhörer in einer unerträglichen Unwissenheit über den weiteren Verlauf der Serie! Einen derartig gemeinen Cliffhanger habe ich seit langem nicht mehr auf einem Hörspiel vorgefunden und frage mich, ob dies in der Absicht der Macher war, als sie gezielt auf einen Titel wie „Operation Sonnenfracht Teil 1“ verzichtet haben…

Eine Ausstellung in San Francisco zum Jubiläum der VEGA endet in einer Katastrophe: durch ein Erdbeben wird nicht nur die Ausstellung zerstört und viele der Gäste sterben, sondern die gesamte Stadt wird dem Erdboden gleich gemacht. Brandis geht eigentlich davon aus, dass er mit Rettungsaufgaben und ähnlichem betreut werden wird, doch es kommt anders als erwartet. Eine viel schlimmere Nachricht wartet auf ihn, denn Seismologen gehen davon aus, dass dieses Erdbeben nicht das letzte gewesen sein, sondern sich der Sankt-Andreasgraben noch weiter bewegen wird. Und das ist erst der Anfang: die Regierung hat vor vielen Jahren in Afrika in einem stillen Vulkan eine günstige Lagermöglichkeit für atomaren Müll gefunden. Jetzt will die afrikanische Regierung diese Last so schnell wie möglich loswerden, da bei einem Erdbeben der Vulkan auszubrechen droht, was apokalyptische Folgen hätte. Innerhalb kürzester Zeit muss der Müll nun fortgeschafft werden, aber wohin? Brandis hat die rettende Idee: mit mehreren Transportschiffen will er das verstrahlte Material in Richtung Sonne bewegen, um dann den letzten Wegrest über Anziehungskraft regeln zu lassen. Allerdings ist dies zeitaufwendig und bedarf eines straffen, fast unmenschlichen Zeitplans.
Da kommt ihm der Streit mit Ruth, die nicht verstehen kann, warum er sich um diese Mission kümmern muss und niemand sonst, sowie die Störaktionen von Umweltaktivisten natürlich völlig ungelegen. Das Schicksal der Erde steht auf Messers Schneide, und MARK BRANDIS hält den Griff der Klinge in seinen Händen…

Wer schon den Realitätsbezug der vorherigen Folge erschreckend fand, dem dürfte nun angesichts immer heftiger ausfallender Erdbeben, Sturmfluten etc. gänzlich anders werden. Auch eine Parallele zur Fokushima-Katastrophe ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Die Zeit bis zur nächsten Folge MARK BRANDIS kann gar nicht schnell genug vergehen! Ein solches Ende zu präsentieren, ist fast schon eine Frechheit (im positiven Sinn gemeint). Wer nach ‚Operation Sonnenfracht’ nicht wie auf heißen Kohlen sitzt, um herauszufinden, wie es weiter geht, der sollte vielleicht einfach die Folge noch einmal von vorne anfangen, denn dann hat er sie aller Wahrscheinlichkeit nach einfach nur nicht verstanden. Wir sind gespannt!