Perry Rhodan: 09 – tau Carama

PERRY RHODAN gehört zusammen mit STAR TREK und STAR WARS zum größten Serienkosmos der Science Fiction. Seit 1961 erscheinen die bunten Heftchen in kurzen Intervallen. Schwer also, nach fast 50 Jahren den Einstieg zu finden. Wer an der vorliegenden Reihe „Sternenozean“ interessiert ist, sollte zuerst die Reviews zu den vorangegangenen Folgen lesen, da „Sternenozean“ eine Fortsetzungsreihe ist. Um nicht vollends den Verlauf zu verraten, empfehle ich im Zweifelsfall das Lesen abzubrechen.

Erneut Sprung zurück zu Perry Rhodan und Atlan. Die beiden sind einmal mehr in Schwierigkeiten, obwohl sie sich doch bei den Motana im Wald sicher fühlten. Weit gefehlt. Die Kybb-Cranar haben die geheime Siedlung der waldmenschen aufgespürt und veranstalten ein Gemetzel, als ihre quadratischen raumschiffe (das kling nach den Borg aus Star treck, meine lieben Story-Schreiber!) über den Baumkronen auftauchen.

Zusammen mit Rorkhete und der verletzten Zephyla treffen sie inmitten des Chaos auf sechs geheimnisvolle Wesen, die sie auf einen anderen Planeten teleportieren…jedoch nicht auf trockenes Land, sondern in die Fluten eines Sturmes. Vollkommen erschöpft erreichen die „Schiffbrüchigen“ die einsame Insel Ore, auf der ebenfalls Motana leben. Versteckt und abgeschieden von den Kybb-Cranar, die das weit entfernte Ufer besetzt halten und auch auf diesem Planeten Jagd auf die Waldmenschen machen, müssen Atlan und Perry erneut Fluchtpläne schmieden, um nicht auf dem Eiland festzusitzen. Sie beschließen, ein hochseetüchtiges Schiff zu bauen. Doch eine riesige Flutwelle, die immer wieder auftretende Tau Carama, droht diesmal alles zu vernichten. Und zu allem Überfluss ist Zephyla, die in Atlan Liebesgefühle geweckt hat, schwer erkrankt.

Kaum denkt man, mit Perry und Atlan geht es aufwärts, wird dieses Gefühl wieder ad absurdum geführt. Am Ende ist wieder alles dahin. Ständig auf der Flucht und in Kontakt mit immer anderen Personen, ist es schwer, sich mit den Nebenfiguren auseinander zu setzen. Die Motana erregen Mitleid und man wünscht ihnen, dass sie zusammen mit dem Terraner und dem Arkoniden den Kampf gegen ihre Unterdrücker aufnehmen, jedoch ist der Verdacht groß, dass dies noch einige Folgen dauern dürfte, wenn man bedenkt, wie langsam hier exemplarisch wieder erzählt wird. Und darin liegt die Crux: Am Anfang steht in Anknüpfung an das Ende der letzten Episode ein großes Spannungspotential, welches aber über endlose Minuten dahingeschleppt wird, während zum Schluss sich die Ereignisse wieder überschlagen. In einem Anfall von Gemeinheit könnte man Langeweile attestieren, zumindest jedoch die Frage aufwerfen, ob sich die Riesenwelle Tau Carama anhand der mysteriösen gravimetrischen Verzerrungen erklären ließe. Dann nämlich hätte sie einen Bezug zur Gesamtgeschichte. Ansonsten klingt die Story nach einer literarischen Aufarbeitung des Tsunamis in Asien, jedoch eher plätschernd umgesetzt. Nach der letzten durchaus spannenden Perry-Episode etwas schade.