Mark Brandis: 23: Triton-Passage

MARK BRANDIS mal nicht als Kommandant auf einem Schiff? Was wir noch aus den ersten Folgen der Serie kennen, wird nun wieder Wirklichkeit. In ‚Triton-Passage‘ muss sich Mark Brandis dem Kommando von Commander Elmar Busch unterordnen, und die Tatsache, dass zwei Kommandeure auf einem Schiff unterwegs sind, von denen einer der VEGA unterstellt ist und der andere der Union, kann eigentlich nur zu Problemen führen.
An Bord der Explorator herrscht Eiszeit. Brandis und Busch können sich gegenseitig kaum leiden, die Mission ist nervenraubend, denn das Schiff verharrt an einer Stelle, um den Start einer möglichen Hypernova zu beobachten. Als Direktor John Harris mit Mark Brandis Kontakt aufnimmt und von einem Republikenschiff berichtet, das nahe des Neptun festsitzt und zumindest von Republikenseite keine Hilfe zu erwarten hat, scheint zumindest die Langeweile ein Ende zu haben. Gegen den Missionsbefehl, nur durch Harris autorisiert, beschließt Brandis, nachdem er mit dem Schiff kurz in Funkkontakt getreten ist, das Kommando der Explorator zu übernehmen und dem anderen Schiff zu Hilfe zu eilen. Doch die Zeit läuft gegen sie, denn sowohl die Vorräte als auch die Lebenserhaltungssysteme des anderen Schiffes neigen sich ihrem Ende. Doch die anschließende Untersuchung des vermeintlichen Geisterschiffs ist erst der Anfang einer viel größeren Bedrohung…
‚Triton-Passage‘, das inzwischen dreiundzwanzigste Abenteuer von MARK BRANDIS, wirft den Zuhörer von einer Extremsituation in die nächste. Die sich daraus ergebenden Spannungswechsel, die auch durch das den jeweiligen Situationen angepasste Erzähltempo erreicht werden, wirken sich wie eine kleine Belastungsprobe auf den Zuhörer aus, und das nicht im negativen Sinne gemeint. Hier wird fast schon der Bogen dessen, was man als Konsument zu ertragen gewillt ist, überspannt, sodass man gegen den Reflex, ein Kapitel weiterzuspringen um zu wissen, wie es weiter geht, wirklich ankämpfen muss. Erst zum letzten Drittel hin, nachdem die eigentliche Gefahr überstanden ist, beruhigt sich das Geschehen ein wenig. Dafür kommen nun politische Ränkespiele und Intrigen in die Geschichte, mit denen man zu Beginn der Mission in der Form nicht gerechnet hat. Der Abschluss dieser Folge ist mal wieder ein kleiner Paukenschlag, sodass die Wartezeit bis zur nächsten Folge wohl wieder eine gefühlte Ewigkeit betragen wird.
Da Brandis nicht mit seiner Standard-Besatzung unterwegs ist, darf man hier ein paar andere Akteure bei ihrer grandiosen Arbeit bestaunen statt der sonst üblichen Verdächtigen: Roman Kretschmer spielt Commander Elmar Busch, Anastasia Conze ist als Bordmechanikerin Catalina Minulescu zu hören, Bettina Zech spielt die mysteriöse Tuva Eidsvog.
Sucht man einen Kritikpunkt bei diesem Science-Fiction-Hörspiel, so ist es wohl die Tatsache, dass diesmal auf die inzwischen fast schon obligatorische Doppelfolge ausnahmsweise verzichtet wurde, und diese Kritik übt man nicht, weil man das Gefühl hat, hier würde etwas inhaltlich unterschlagen oder gehetzt erzählt, sondern eher, weil man gerne mehr von MARK BRANDIS gehört hätte. Natürlich ist das kein Votum dafür, die Folgen künstlich zu strecken, wir sind uns aber ziemlich sicher, dass die Macher der Serie die zusätzliche Zeit aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls spannend und sinnvoll hätten füllen können.