Das fühlt sich richtig, richtig gut an! Jan Gaspard erfüllt wirklich sämtliche Träume, Hoffnungen, Wünsche, die man als OFFENBARUNG 23-Fan wohl gehabt haben dürfte. Schon die letzten Folgen haben bewiesen, dass diese Serie ihre Irrfahrten beendet hat. Mit ‚Rheingold’, der 45ten Folge, fühlt man sich in die Anfangszeiten der Serie zurückversetzt. Eine Geschichte, in der Georg Brand, besser bekannt als T-Rex, eine versteckte Chiffre von Tron erhält, dieser nachgeht und am Ende…
Wir wollen nicht zu weit vorgreifen. Nolo arbeitet wieder in dem Reisebüro, wo Georg sie kennen gelernt hat. Alles soll wieder möglichst „normal“ sein, ohne an die vielen Abenteuer der vergangenen Zeit zu erinnern. Nichtsdestotrotz will sich Georg aber auch weiter mit Tron befassen, und so fragt er Nolo nach weiteren Hinterlassenschaften des Hackers. Sie zaubert das Modell einer Eisenbahn zutage, der Rheingold. Wie es der Zufall (wirklich nur der Zufall?) so will, weiß sie zudem zu berichten, wo die Rheingold immer lang gefahren ist, und dass am Folgetag als spezieller Event eine historische Fahrt mit genau diesem Zug gemacht werden kann.
Zusammen mit Kim Schmittke macht sich Georg Brand auf, um im Zug nach Hinweisen zu suchen, und sie werden auch fündig. In einem geheimen Abteil finden sie eine Überwachungszentrale, mit der man jeden beliebigen Platz im Zug belauschen konnte. Und wiederum wie durch Zufall wird T-Rex nun auf Zusammenhänge gestoßen, die ihn dazu veranlassen, beim nächsten kurzen Zwischenstopp nicht wieder in den Zug zu steigen, sondern vor Ort Recherchen aufzunehmen, die ihn zum RHEINGOLD, dem verborgenen, sagenumwobenen Schatz der Nibelungen, führen könnten. Hierbei spielen der Originaltext des Nibelungenliedes, zufällig erscheinende Ortsnamen, die in anderen Wortbedeutungen hierzu passen, und die Hinweise eines Taxifahrers eine entscheidende Rolle. Kann es sein, dass der Nibelungenschatz doch nicht, wie von allen anderen vermutet, im Rhein versenkt wurde, sondern irgendwo hier in der Gegend versteckt liegt?
Man kann gar nicht oft genug betonen, wie gut Jan Gaspard als Autor dieser Serie tut. Die Umstellung von David Nathan auf Alex Turrek in der Rolle des Georg Brand funktioniert ohne größere Schwierigkeiten, hat Turrek doch eine ähnliche Sprechweise und auch eine ähnliche Klangfarbe, sodass man relativ schnell kaum noch bemerkt, dass da mal etwas anders gewesen ist.
‚Rheingold’ gefällt deswegen so ungemein gut, weil sich die Geschichte, ähnlich zu deutlich früheren Folgen, erst einmal ganz langsam entwickelt und erst ziemlich weit zum Schluss zuspitzt. Georg muss erst einmal dem Geheimnis auf die Spur gekommen sein, um überhaupt in Gefahr zu geraten. Dazu kommt, dass man den Ausführungen, die Georg und Kim bezüglich der möglichen Textdeutungen machen, ohne jegliche Probleme folgen kann. Das war nicht in jeder Episode der Fall, weswegen man manches mal auch schon recht früh den Faden verloren hat und am Schluss wie die Jungfrau zum Kinde geführt wurde.
OFFENBARUNG 23 ist mittlerweile wieder genauso stark, wie die Serie zu ihren Anfangszeiten war! Absolute Kaufempfehlung! Wer der Serie irgendwann den Rücken zugekehrt hatte, weil es alles zu theoretisch und überfrachtet war: jetzt ist der Zeitpunkt, um wieder zurück zu kommen!