Wahrscheinlich muss man schon weit jenseits der Dreißig sein, um zu verstehen, wie man einen Film wie BUCK ROGERS feiern kann. Science Fiction, miese Tricktechnik, 80er-Jahre-Humor, eine Maske, die gerade mal etwas besser als Karnevalsfeeling ist… Und doch ist der Pilotfilm zur Serie ein absolut kultiger Klassiker. Warum, das erfahrt ihr in unserem Test.
Die Geschichte um BUCK ROGERS ist eigentlich schon deutlich älter, denn als Comic tobte er schon in den 30ern durch die Zeitungen und dürfte damit der Urvater von Flash Gordon, Star Trek und Star Wars gewesen sein. Wirklich berühmt wurde die Figur allerdings erst durch die Glen A. Larson-Produktion aus dem Jahr 1979.
Larson, der im Vorjahr mit dem ersten Film „Kampfstern Galactica“ erfolgreich auf den Science Fiction-Zug um Star Wars aufspringen konnte, wollte hier noch ein größeres Stück vom Kuchen haben, und so wurden kurzerhand einige Requisiten von der Galactica in den Film BUCK ROGERS übernommen und tauchten auch später in der dazugehörigen Serie auf. Sicherlich eine der auffälligsten Übereinstimmung sind die Startrampen für die kleineren Kampfraumschiffe. Aber das sei nur als Hintergrundinformation genannt. Die eigentliche Story? Gerne doch.
Captain Buck Rogers (Gil Gerard) ist Pilot der NASA und auf einer Mission unterwegs, die plötzlich schief läuft. Er selbst wird mitsamt seinem Raumschiff im Weltall schockgefrostet und erst 500 Jahre später wieder entdeckt und aufgetaut. Natürlich hat die Erde inzwischen einen gehörigen Wandel vollzogen, und so wird Rogers beispielsweise nicht von Menschen im Weltraum aufgegabelt, sondern von einem Raumschiff des Dracon-Imperiums, die gerade auf diplomatischer Mission zur Erde unterwegs sind, zumindest behaupten sie das. Eigentlich will Prinzessin Ardala (Pamela Hensley), die hübsche Tochter des Imperators, den Schutzschirm der Erde mit einem Kampfverband durchbrechen und die Menschheit so zur Aufgabe zwingen. Zunächst vermutet sie in Rogers einen Spion, aber es gelingt ihr, einen Peilsender an sein Raumschiff zu befestigen und ihn so durch den Schutzschirm zu verfolgen. Col. Wilma Deering (Erin Gray), die Bucks Schiff in Empfang nimmt, hält ihn wiederum für einen draconischen Spion, und Buck muss zunächst das Vertrauen der Menschen gewinnen, dass seine Geschichte tatsächlich echt ist. Ihm wird ein kleiner Roboter namens Twiki zur Seite gestellt, der wiederum den Supercomputer Dr. Theopolis (wahrscheinlich eine zu einem freundlichen Computergesicht umgebaute Plastikwanduhr) als Kette um den Hals trägt. Gemeinsam kämpfen sie anschließend gegen die drohende Invasion der Darconier…
Buck Rogers ist der Inbegriff eines Mannes in den Achtzigern. Volles Brusthaar, immer einen frechen, lockeren Spruch auf den Lippen, respektlos, aber auch charmant und für die Frauen unwiderstehlich. Darüber muss man sich im Klaren sein, wenn man diesen Film schaut, denn wer mit heutigen Maßstäben an die Sache heran geht, wird nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich enttäuscht. Diese überhebliche, stets irgendwie frech-ironische Art, mit der Rogers mit allen Leuten spricht, auf die er trifft, ganz egal, in welcher Situation (ob nun gerade mit ihm geflirtet wird, ihn jemand beleidigt oder vor Gericht über sein Leben entschieden wird), ist unterhaltsam bzw. soll es sein.
BUCK ROGERS – DER KINOFILM ist ein 34 Jahre alter Streifen. Nostalgisch absolut wertvoll, ein Klassiker des Science-Fiction-Genres seiner Zeit, aber eben kein topaktueller Film mehr. Wer sich darauf einlassen kann, wird hier gut unterhalten, wer das aber mit Star Trek – Into Darkness vergleichen will, der tut sich selbst einen Gefallen und lässt die DVD im Laden stehen.