Eigentlich braucht die Welt wirklich nur diese eine Metalband. Es gibt wohl in Metal-Kreisen keinen kleineren gemeinsamen Nenner als METALLICA. Das Quartett hat eigentlich schon alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, sollte in den letzten Jahren ihrer Karriere genug Geld gemacht haben, um theoretisch für alle Zeit ausgesorgt zu haben, und auch ansonsten haben die Herren eigentlich auch schon alles erlebt, was man erleben kann, oder? Mit dem 3D-Kinofilm „Through The Never“ beweisen sie uns das Gegenteil. Ein Streifen, der sich rund um ein Livekonzert der Band dreht, das ist mal was neues, und erste Kritiken sind allesamt positiv. Mit „Through the never“ liegt uns jetzt die Doppel-CD mit dem Soundtrack zum Film vor, natürlich ebenfalls live (abgesehen vom letzten Song)!
Was soll man großartig sagen? Schaut man sich an, was viele Leute bereits an „Through the never“ herumkritisiert haben, kann man eigentlich nur den Kopf schütteln. Von „zu wenig Songs“ über „da sind Ansagen drin, die den Song kaputt machen“, „Live-Showeffekte, die man nicht sieht, sollte man dann nicht auf die CD mit packen“ bis hin zu „Orion ist gar nicht live“ ist da zu lesen. All diese Kritiken haben zwei Dinge gemein: sie haben weder verstanden, was eine Live-CD ausmacht, noch, dass es sich hierbei streng genommen um keinen Konzertmitschnitt an sich handelt, sondern um eine „Music from the motion picture“-CD. Genau, wer eine Live-CD kauft, der kauft auch die Atmosphäre mit, und dazu gehört nun einmal, dass der Künstler sich die Freiheit heraus nimmt, manche Passagen anders, gar nicht oder wie auch immer zu singen, dazu gehört, dass das Publikum euphorisch mitmacht und ggf. auch mal an für den Musikfan ungünstiger Stelle laut losschreit, sodass die eigene Lieblingspassage im Gebrüll untergeht, dazu gehört, dass es ggf. auch mal eine technische Panne gibt. Wäre dies als Live-Mitschnitt eines bestimmten Konzertes gedacht, und die Band würde die „Patzer“ einfach per Overdub überarbeiten, wäre es keine exakte Erinnerung an dieses bestimmte Konzert mehr. Wer sich über so etwas aufregt, sollte keine Live-CDs kaufen, sondern nur Studio-Alben. Aber wie gesagt: das ist keine Live-CD, sondern die Musik zum Film, und die ist nun einmal genau so, wie es auf den CDs zu hören ist. Wer damit ein Problem hat, sollte ebenfalls einfach die Finger davon lassen.
Allen anderen sei gesagt, dass der Sound bombastisch ist, und die Songauswahl eine wahre Pracht ist, insbesondere für Fans aus früheren Zeiten, denn ein Großteil der Songs wird aus der Ära zwischen Kill´em all und dem schwarzen Album gezogen: The Ecstasy of gold, Creeping Death, For whom the bell tolls, Fuel, Ride the lightning, One, The memory remains, Wherever I may roam, Cyanide, And justice for all, Master of puppets, Battery, Nothing else matters, Enter Sandman, Hit the lights und Orion. Das spricht alles absolut für sich. Die Stimmung, die hierbei aufkommt, ist grandios, und man bekommt ein richtig gutes Mittendrin-Gefühl vermittelt.
Was fehlt, sind jetzt nur noch die bewegten Bilder dazu, und so viel ist sicher: wenn der Film auch nur halb so gut ist wie sein Trailer, ist es ein absoluter Pflichtkauf, sobald das Ding erscheint. Wir hatten sehr viel Spaß mit der Doppel-CD von „Through the never“, wenn man sie dann ein paar Mal durchgehört hat, ist es aber auch für die nächste Zeit wieder genug Metallica gewesen, denn die Alben hört man dann doch regelmäßig immer mal wieder zwischendurch…