Auf geht´s in die vorletzte Runde, die uns Paramount teilhaben lässt am Leben in der Mordkommission des Miami Police Departments, Abteilung Blutspurenanalyse, das Fachgebiet von DEXTER. Er sieht Beweise und Zusammenhänge, die anderen verborgen bleiben, und wenn er von der Schuld einer Person überzeugt ist, sich aber darüber im Klaren ist, dass das System ihn (oder sie) nicht hinter Gittern bringen wird, dann übt er Selbstjustiz in einem von seinem Stiefvater entwickelten Kodex. Dexter hat nämlich ein Geheimnis: er ist ein Serienkiller.Mit einem absolut gemeinen Cliffhanger ließ man uns am Ende von Staffel 6 sitzen: Dexter tötet sein letztes Opfer, und wird dabei unbemerkt von seiner Schwester Debra beobachtet, die ebenfalls für die Mordkommission arbeitet. Ist das bereits der Anfang vom Ende, das sich nun über zwei Staffeln hinziehen soll? In gewisser Weise stimmt das fast schon. Natürlich versucht Dexter zu Beginn, alles zu bestreiten, windet sich in den eigentlich klar gegen ihn sprechenden Beweisen hin und her, letztendlich muss er Debra aber eingestehen: ja, ich bin ein Serienkiller, und das nicht erst seit gestern. Sie ist zwar entsetzt, aber andererseits will sie ihn auch nicht ans Messer liefern. Ab sofort steht Dexter unter Vollzeit-Überwachung, doch wohl fühlt er sich dabei nicht. Zu allem Überfluss hat er aufgrund eines seiner letzten Tötungsdelikte die Mafia auf dem Hals, und dann verliebt er sich auch noch in eine Frau, die allem Anschein nach ebenfalls bereits den einen oder anderen ins Jenseits geschickt hat. Als ob das nicht alles schon genug wäre, findet LaGuerta Spuren, die posthum Doakes entlasten würden und auf Dexter verweisen. Kann das gut gehen?
Was Staffel 7 fehlt, ist der klare Gegenpart von Dexter. Natürlich gibt es genug Handlungsfäden, die hier verfolgt werden, es gibt einen klaren roten Faden, aber dass es den einen großen Serienkiller gibt, den Dexter über die zwölf Teile verfolgt und letzten Endes zur Strecke bringt, das existiert hier nicht, und das macht sich auch sehr schnell bemerkbar. Möglicherweise hatte man ursprünglich vor, Dexter bereits mit Staffel 7 beenden zu lassen und hat kurz vor Ende noch einmal das Ruder herumgerissen.
Schauspielerisch ist hier wieder alles in Ordnung, vor allem die Beziehung zwischen Dexter und seiner Schwester Debra steht dieses Mal ganz klar im Vordergrund. Was das eigentliche Thema der Serie betrifft, wird man aber das Gefühl nicht los, dass hier deutliche Abnutzungserscheinungen zum Tragen kommen, dass die Drehbuchautoren nicht noch einen irgendwie gearteten Serienmörder über zwölf Folgen sein Werk verüben lassen wollten. Der Labyrinth-Mörder (mehr wollen wir aus Spoiler-Gründen dazu nicht verraten) hätte durchaus das Zeug dazu gehabt, aber anscheinend herrschte nicht genug Motivation, um das über einen längeren Zeitraum durchzuziehen.
Auch die siebte Staffel endet mit einem Knalleffekt, und man darf gespannt sein, wie denn dann die achte und letzte Staffel DEXTER abläuft. Wir hoffen, dass man dem freundlichen Serienkiller von nebenan ein würdiges Ende geschrieben hat, das allen Beteiligten gerecht wird. Nach dieser Staffel sind wir uns da leider nicht mehr ganz so sicher, aber noch ist das alles Jammern auf hohem Niveau und rein spekulativ!