REDEMPTION – STUNDE DER VERGELTUNG mit Jason Statham in der Hauptrolle. Das kann doch eigentlich nur gut sein, oder? Nachdem wir uns den Streifen angeschaut haben, sind wir ein wenig ernüchtert, allerdings mag dies auch daran liegen, dass man nach diversen „Transporter“- und „Crank“-Filmen eine ganz bestimmte Erwartungshaltung an Statham hat. Der wird er zwar in gewisser Weise gerecht, aber nur zum Teil. Über lange Zeit kann Statham auch mal sein Können abseits der Action-Sparte unter Beweis stellen. Wie gut ihm das gelingt, erfahrt ihr in unserem Bericht.
Joey (Jason Statham) ist ein Ex-Soldat, der nach einem Kriegstrauma komplett abgerutscht ist. Seine Frau will nichts mit ihm zu tun haben, seine Tochter weiß nicht mal, wer er ist, er selbst ist der Flasche verfallen und lebt als Obdachloser in den Straßen von London. Doch deswegen ist Joey noch lange kein absoluter Versager geworden, und als ein Mädchen, dass mit ihm zusammen auf der Straße gelebt hat, von Menschenhändlern entführt werden soll, greift er ein. Doch das bringt ihn nur in Lebensgefahr und er flüchtet vor den Peinigern (die wenig später doch noch das Mädchen schnappen).
Joey hingegen stolpert mehr oder weniger durch Zufall bei seiner Flucht in ein Penthouse, das offenkundig zwar vermietet, aber derzeit schon seit längerem nicht bewohnt ist. Vor der Tür stapeln sich die Briefe, und so kommt er unvermittelt zu einem gepflegten Äußeren, einer Menge Geld und einem Auto. Doch Joey will sich nicht als Dieb längere Zeit zufrieden geben, und arbeitet als Tellerwäscher in einem chinesischen Restaurant, wo er aufgrund seiner Physis auch bald als Rausschmeißer tätig wird. Dies bleibt den Triaden nicht verborgen, und so kann er alsbald als Mann fürs Grobe deutlich mehr Geld verdienen.
Sein Leben auf der Straße hat er dabei allerdings keinesfalls komplett vergessen, und so wird er zum Wohltäter einer Armenküche und freundet sich mit der dort tätigen Nonne Christina (Agata Buzek) an, die ihm einst das Leben gerettet hat. Schon bald kommen die beiden sich näher, als Christina eigentlich lieb ist, was sie selbst in einen Konflikt stürzt…
Der Konflikt Joeys, einerseits mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln Gutes tun zu wollen, andererseits damit aber in Christinas Augen eben nichts Gutes zu bewirken aufgrund der Art und Weise, wie er zum Beispiel sein Geld verdient, ist in diesem Film sehr gut umgesetzt und bildet wohl auch den Kernpunkt, der hier beobachtet werden soll. Die Action, die man bei einem Jason Statham-Film erwartet, bleibt dabei zwar nicht völlig aus, kommt aber meiner Meinung nach zu kurz. Natürlich will man ihn nicht auf den Actionstar mit den rasanten Kampfszenen reduzieren, aber ein wirklicher Charakterdarsteller ist er nun auch wieder nicht, und den hätte es bei dem Schwerpunkt des Films wahrscheinlich eher gebraucht. Zu allem Überfluss gibt es nicht einmal ein richtiges Happy End, zumindest nicht für Joey. Wie dem auch sei, REDEMPTION ist unterhaltsam, aber nicht immer spannend, vor allem suggeriert der Film etwas völlig anderes, als man hinterher zu sehen bekommt.