Morgenstern – 2: Todeszone Sinai (Folgenreich)

morgenstern2MORGENSTERN ist, wenn ich mich recht entsinne, tatsächlich die allererste Hörspielserie, die wir komplett von Anfang an mitverfolgen und nicht erst die ersten Folgen im Schnelldurchlauf nachholen müssen. Die Pilotfolge „Leben und Sterben“ war alles in allem vielversprechend, zumal es sich auch nicht um ein Hörspiel im engeren Sinne handelt, sondern um eine inszenierte Lesung. Teil 2 „Todeszone Sinai“ setzt diesen Trend fort, hat allerdings eine minimale Schwäche. Mehr dazu im Folgenden…

Christian Morgenstern erhält den Auftrag, eine vermisste Person in der Nähe von Kairo aufzuspüren. Der gesuchte Mann ist ein Arzt, der für eine Hilfsorganisation ehrenamtlich tätig war, jedoch wurde das Lager nach Unruhen aufgegeben und die Helfer sollten eigentlich nach Ägypten zurückkehren. Hier sind sie aber nicht wieder aufgetaucht, und die hiesige Polizei interessiert sich scheinbar nicht dafür. Chris reist entsprechend nach Ägypten, um die Spur zu verfolgen. Schon bald hat er einen Verdacht, der sich mit jedem weiteren Schritt den er macht, verhärtet: ist sein Klient in die Hände eines Verbrecherrings gefallen, die sich mit Organhandel eine goldene Nase verdienen? Je weiter Morgenstern investigativ tätig ist, desto gefährlicher wird die Situation für ihn selbst…

Die Geschichte um den Organhandel auf Bestellung ist gleichermaßen erschreckend wie spannend, die Art und Weise, wie Christian Morgenstern hier allerdings in seinen Ermittlungen voran kommt, eher unglaubwürdig und viel zu sehr von Glück und Zufall gesteuert. Sicherlich soll hier über die vielen brenzligen Situationen ein Spannungsbogen aufgebaut werden, allerdings ist der Sprecher Olaf Reitz nicht in der Lage, dies immer 100%ig rüberzubringen. Sicherlich ein kleiner Abstrich, im Endeffekt aber noch nicht ganz so tragisch.

Viel enttäuschender finde ich die Erkenntnis, dass die Geschichte „Todeszone Sinai“ bis auf den Epilog komplett losgelöst von „Leben und Sterben“ betrachtet werden kann. Hatten wir nach der wirklich guten Pilotfolge eine packende Geschichte mit einem roten Faden erwartet, so wird an diesem zwar scheinbar festgehalten, im Endeffekt hier in Folge 2 aber nicht weiter drauf eingegangen.

MORGENSTERN ist an sich weiterhin spannend und gut gemacht. Inwieweit sich nun aber eine Fortsetzungsgeschichte ergeben wird, ob die einzelnen Fälle absolut unabhängig voneinander genossen können werden sollen, oder ob der rote Faden nur lose zu betrachten ist und eine nette Beigabe zu den eigentlichen Aufträgen des Privatdetektives darstellt, das werden wohl erst die nächsten Folgen zeigen.